Wirtschaft
Merken

Systemwandel bei Plastikverpackungen

Eine Kreislaufwirtschaft für Kunststoffverpackungen könnte einer Studie zufolge helfen, die Klimakrise zu bremsen und Treibhausgase einzusparen.

 2 Min.
Teilen
Folgen
Mit einer Umstellung auf eine Kreislaufwirtschaft könnten bis 2040 mehr als 20 Millionen Tonnen Kunststoff bei Verpackungen eingespart werden.
Mit einer Umstellung auf eine Kreislaufwirtschaft könnten bis 2040 mehr als 20 Millionen Tonnen Kunststoff bei Verpackungen eingespart werden. © Sebastian Gollnow/dpa

Hamburg. Eine Kreislaufwirtschaft für Kunststoffverpackungen könnte einer Studie zufolge helfen, die Klimakrise zu bremsen und Treibhausgase einzusparen. Verpackungen würden heute zu rund 90 Prozent aus Neukunststoff gefertigt, und über die Hälfte werde nach Gebrauch verbrannt, heißt es in der am Dienstag in Hamburg vorgestellten Studie der Umweltschutzorganisation WWF. Durch Umstellung auf eine Kreislaufwirtschaft könnten bis 2040 bis zu 68 Millionen Tonnen Treibhausgase eingespart werden.

"Ein Systemwandel ist möglich", sagte Laura Griestop vom WWF. Mit einer Umstellung auf eine Kreislaufwirtschaft könnten bis 2040 mehr als 20 Millionen Tonnen Kunststoff bei Verpackungen eingespart werden. Momentan machen den Angaben zufolge Verpackungen und Einwegartikel fast 60 Prozent des deutschen Kunststoffabfalls aus. Die Analyse habe gezeigt, dass Deutschland das Gesamtabfallvolumen um 40 Prozent, den Verbrauch von Neuplastik um rund 60 Prozent und die Verbrennung von Abfällen zur Energiegewinnung um über 70 Prozent reduzieren kann.

Das könne nicht mit einzelnen und einfachen Maßnahmen erreicht werden, sondern erfordere ein Zusammenspiel von Industrie, Politik und Wissenschaft sowie ein Umdenken in der Gesellschaft. An erster Stelle stehe die Vermeidung von Kunststoffverpackungen: "Weniger Überverpackungen, essbare Hüllen und auflösbare Folien sind einige Beispiele", so Griestop. Großes Potenzial sehe sie im Getränkesektor: mehr Mehrweg und Sprudelgeräte statt Einwegflaschen.

Anstieg von Arbeitsplätzen

Ein Systemwandel habe nicht nur ökologische Vorteile, sondern auch ökonomische, so der WWF. Die Studie prognostiziere einen Anstieg von Arbeitsplätzen etwa im Mehrweg-Sektor.

Die Studie wurde gemeinsam mit dem Beratungsunternehmen Systemiq erstellt. Es wurden drei Szenarien untersucht: ein "Weitermachen wie bisher", die Umstellung nach den derzeitigen Verpflichtungen aus Politik und Wirtschaft sowie eine komplette Umstellung des Systems.

Die Analyse bewertete verschiedene Strategien und quantifizierte deren Auswirkungen. Dabei wurden das Volumen und die Recyclingfähigkeit von Kunststoffen ebenso beachtet wie Kosten, Treibhausgas-Emissionen und Arbeitsplätze. (epd)