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Bautzen: Packstation hält Paket gefangen

Eine Frau will ein Paket aus einem Fach in Gesundbrunnen holen, doch die Technik streikt. Nicht nur dort. Betreiber DHL weiß den Grund - und wie es weitergeht.

Von Tilo Berger
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Bei der Packstation am Aldi-Markt im Bautzener Stadtteil Gesundbrunnen gab es in dieser Woche eine technische Panne. Diese ist inzwischen behoben.
Bei der Packstation am Aldi-Markt im Bautzener Stadtteil Gesundbrunnen gab es in dieser Woche eine technische Panne. Diese ist inzwischen behoben. © SZ/Uwe Soeder

Bautzen. Etwa neun Millionen Pakete liefert der Post-Dienstleister DHL täglich aus, eines davon sollte in dieser Woche die junge Bautzenerin Daniela Paul erreichen. Doch weil sie zur Zustellzeit nicht zu Hause war, verstaute der DHL-Bote das Paket in der Packstation am Aldi-Markt im Stadtteil Gesundbrunnen. In ihrem Briefkasten fand Daniela Paul später eine Benachrichtigung und einen Code, mit dem sie das für sie bestimmte Fach der Packstation öffnen könnte.

Nur: Das Fach ging partout nicht auf. In sozialen Netzwerken im Internet machte die Bautzenerin ihrem Ärger Luft. Und sogleich meldeten sich weitere Postkunden, die ebenfalls rat- und Paket-los von einer Packstation abziehen mussten.

Vier Packstationen allein in Bautzen

Mehr als 6.500 solcher Stationen betreibt DHL mittlerweile bundesweit. Die Erste im Altkreis Bautzen wurde 2008 in Weißenberg aufgestellt. Inzwischen gibt es allein in der Kreisstadt vier davon: in Gesundbrunnen, am Postplatz, an der Neusalzaer Straße sowie bei einer Tankstelle an der Löbauer Straße.

Die "gelben Wände" können sowohl versandfertige Pakete aufnehmen als auch angekommene Sendungen herausgeben. Das gilt zum Beispiel für Pakete, wo der Bote den Empfänger nicht angetroffen hat. Sendungen können aber auch gleich an eine Packstation geschickt und dann dort vom Empfänger abgeholt werden. Vorausgesetzt, die Technik spielt mit.

Das tat sie in dieser Woche nicht überall, bestätigt Sarah Preuß, Pressesprecherin der Deutsche Post DHL Group in Bonn. Probleme gab es bundesweit: "Seit wenigen Tagen ist die Sendungsabholung an der Packstation bei einem kleinen Teil der Paketsendungen gestört. Dies betrifft ausschließlich hausadressierte Pakete, die nicht persönlich an den Empfänger zugestellt werden konnten und an eine Packstation umgeleitet wurden." Also auch das Paket, das Daniela Paul abholen wollte.

Unbefugte können Pakete nicht abholen

"Bei einigen dieser Sendungen wird aufgrund einer zum Jahreswechsel umgestellten IT-Funktion beim Scan des Benachrichtigungscodes an der Packstation fälschlicherweise angezeigt, dass die Sendung nicht in der jeweiligen Packstation liegt", erklärt die DHL-Sprecherin. Direkt an eine Packstation adressierte Sendungen waren von der Panne nicht betroffen.

Sorgen, jemand anderes könne das Paket aus der Station holen, müsse sich niemand machen, versichert Sarah Preuß. "Die Pakete unserer Kunden sind in jedem Fall sicher in der Packstation verwahrt; eine Paketausgabe an Unbefugte ist ausgeschlossen." Daniela Paul konnte ihr Paket inzwischen in Empfang nehmen. Aber nur, weil sie gerade in der Nähe der Packstation Gesundbrunnen war und sah, wie ein DHL-Bote die Station neu bestückte. Er konnte, im Gegensatz zu Daniela Paul, die Box mit dem für sie bestimmten Paket öffnen.

Fehler wurde behoben, DHL entschuldigt sich

Ab sofort können dies alle betroffenen Kunden wieder tun, erklärte die DHL-Sprecherin am Freitagmittag. Der Fehler sei behoben, DHL bitte um Entschuldigung. "Die Lagerfrist wird für die betroffenen Sendungen automatisch verlängert." Das gilt für Pakete, die eigentlich bis Mittwoch beim Empfänger sein sollten. Alle später in der Packstation gelagerten Pakete konnten wie gewohnt abgeholt werden.

Pakete bleiben üblicherweise sieben Kalendertage in der Packstation, wenn sie gleich dorthin geschickt wurden. Sendungen, die eigentlich zu Hause zugestellt werden sollten, dann aber in die Packstation umgeleitet wurden, bleiben dort sogar neun Kalendertage.

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