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Bodo Janssen über nachhaltigen Kulturwandel in der Arbeitswelt

Einmal im Monat lädt das Leipziger Finanzforum zur Online-Diskussion über Leadership. Dieses Mal kommt der Impuls vom Chef der Hotelkette Upstalsboom.

Von Nora Miethke
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Neue Diskussionsrunde des Leipziger Finanzforums.
Neue Diskussionsrunde des Leipziger Finanzforums. © PR

Nachhaltige Finanzierungsregeln, also das Einbeziehen von Umwelt-, sozialen und Unternehmensführungsaspekten in die Kredit- und Anlageentscheidungen von Banken und Investoren, werden derzeit vor allem aus der Perspektive großer Finanzmarktakteure und der EU-Kommission entwickelt. Doch was ist die Perspektive der kleinen und mittleren Unternehmen und Start-ups? Welche Chancen für nachhaltige Wertschaffung haben sie?

Um das herauszufinden und ihnen in der öffentlichen Diskussion mehr Sichtbarkeit zu verschaffen, hat sich im vergangenen Jahr das Leipziger Finanzforum gegründet. Initiiert wurde es von Silke Hohmuth, Gründerin von Menschbank e.V. - einem sozialem Startup zur Förderung von Wertebewusstsein und Menschlichkeit in der Finanzwelt. Zum Team gehören auch Yvonne Zwick, Vorstandsvorsitzende des Netzwerks nachhaltig wirtschaftender Unternehmen B.A.U.M. e.V sowie Cornelia Jahnel, Landesvorsitzende des Verbandes deutscher Unternehmerinnen in Sachsen.

Eine der ersten Veranstaltungsreihen des Forums ist die Online-Diskussionsrunde "Mondays for Economy Lunch & Learns". Jeden ersten Montag im Monat soll es künftig um die Mittagszeit statt Kantinenessen geistige Nahrung und Impulse für das Thema "Werte, Leadership und Unternehmenskultur" geben.

Am 7. Februar wird Bodo Janssen, Geschäftsführer der Hotelkette Upstalsboom, über seine Grundsätze guter Unternehmensführung sprechen. "Von der Angst zur Stärke" so der Titel des Vortrags von Bodo Janssen, der nach Angaben der Veranstalterinnen dazu anregen soll, gerade in herausfordernden Zeiten den Fokus auf Möglichkeiten und nicht auf Widrigkeiten zu richten. "Gute Führung bedeutet, einen Raum zu schaffen, in dem Vertrauen, Offenheit und das Gefühl von Sicherheit entstehen kann", so Bodo Janssen.

Der "Upstalboom Weg"

Was Ängste bedeuten und wie man lernen kann, sie ins Positive zu kehren, hat der Hamburger Unternehmer an sich selbst erfahren. Als 24-Jähriger wurde er 1998 während seines Studiums der BWL und Sinologie entführt und acht Tage später aus der Hand seiner Kidnapper befreit. 2005 stieg er ins elterliche Unternehmen ein. Nach vernichtenden Ergebnisse einer Mitarbeiterbefragung im Jahr 2010 ging er eineinhalb Jahre regelmäßig ins Kloster, um mit seinem Mentor Pater Anselm Grün die traumatischen Erfahrungen der Entführung aufzuarbeiten und etwas über Führung zu lernen.

Im Spannungsfeld zwischen Spiritualität und Wissenschaft begann Bodo Janssen in seinem Unternehmen einen führungs- und unternehmenskulturellen Paradigmenwechsel einzuleiten. Dieser hat zum Ziel, eine authentische Unternehmenskultur zu entwickeln, in der jeder Mitarbeiter das leben kann, was ihm als Mensch wichtig ist. Dieser sogenannte "Upstalsboom Weg" ist mittlerweile zu einem Impulsgeber für einen Kulturwandel in der Arbeitswelt

In seinen Vorträgen konzentriert sich Janssen aufs "Storytelling". Die Geschichten, die er hierfür verwendet, sind konkrete Erfahrungen und Erlebnisse, die er und seine Mitarbeiter auf dem Upstalsboom Weg gesammelt haben und drehen sich um Kernaussagen wie "Wertschöpfung durch Wertschätzung", "Führung ist Dienstleistung, kein Privileg" und "Nur wer sich selbst führen kann, kann auch andere führen".

Der Vortrag beginnt um 12.30 Uhr. Zur Anmeldung geht es hier entlang.