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Produzent von Halberstädter Würstchen geht das Geld aus

Die Zukunft der Marke "Halberstädter" ist ungewiss. Nach einem Insolvenzantrag bangen rund 60 Beschäftige um ihren Job.

Von Ulrich Wolf
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Der Hersteller der Halberstädter Würstchen steckt in argen finanziellen Nöten.
Der Hersteller der Halberstädter Würstchen steckt in argen finanziellen Nöten. © dpa-Archiv

Magdeburg/Halberstadt. Ein bedeutender Gesellschafter der bekannten Fleisch- und Wurstwarenmarke "Halberstädter" steckt in finanziellen Schwierigkeiten. Den amtlichen Bekanntmachungen des Amtsgerichts Magdeburg ist zu entnehmen, dass über das Vermögen der Halko GmbH ein vorläufiges Insolvenzverfahren angeordnet wurde. Die Halko hält 49,2 Prozent an der Halberstädter Würstchen- und Konservenfabrik GmbH & Co. KG und fungiert nach Angaben der dpa als Produktionsbetrieb.

Es bestehe eine "Liquiditätskrise infolge der aktuellen marktpolitischen Rahmenbedingungen", zitiert die Magdeburger Volksstimme aus einer Mitteilung des Unternehmens. Der Geschäftsbetrieb laufe uneingeschränkt weiter. Betriebliche Einschränkungen sind demnach vorerst nicht zu erwarten. Die vorläufige Insolvenz trifft dem Bericht nach rund 60 Beschäftigte. In der gesamten Holding sind rund 160 Mitarbeiter tätig.

Der Betrieb existiert bereits seit 140 Jahren. Es hatte 1896 erstmals Brühwürste in Konservendosen auf den Markt gebracht und gilt seither als Erfinder der Dosenwurst. In der DDR bestand nach den Produkten des VEB Halberstädter Fleischwaren eine hohe Nachfrage. Nach der Privatisierung produzierte man hauptsächlich Brühwürste wie Bockwurst in Dosen und Gläsern, aber auch Suppen, Eintöpfe, Fleischkonserven, Fertiggerichte und frische Produkte wie Bratwürste. Es betreibt zudem zwei Hotels, die Villa Heine im Vorharz und das Waldhotel Humboldt im Weserbergland.