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Lila Bäcker schließt alle Filialen zum 1. Februar

Der Neustart der insolventen Kette Lila Bäcker ist nicht gelungen. Im Gegenteil: Das Unternehmen schließt nun alle noch verbliebenen Filialen. Hunderte Mitarbeiter sind betroffen.

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Die insolvente Backkette Lila Bäcker wird es bald nicht mehr geben.
Die insolvente Backkette Lila Bäcker wird es bald nicht mehr geben. ©  dpa/Stefan Sauer

Neubrandenburg. Die insolvente nordostdeutsche Backkette Lila Bäcker muss nun auch ihre noch verbliebenen 160 Filialen in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin und Schleswig-Holstein schließen. Gleiches gelte für den Logistikbereich, die Verwaltung und die Produktion in Pasewalk, teilte das Unternehmen am Freitag in Neubrandenburg mit. In Sachsen ist der Lila Bäcker nicht präsent.

Noch zu Jahresbeginn hieß es, lediglich ein Drittel der Filialen und der Belegschaft müsse geschlossen beziehungsweise entlassen werden. Nun sind auch die verbliebenen rund 900 der einst 1.600 Mitarbeiter betroffen und werden zum 1. Februar entlassen. Die Beschäftigten seien am Morgen von Insolvenzverwalter Christian Graf Brockdorff informiert worden, hieß es. Zuvor hatte der Radiosender Ostseewelle berichtet.

Hintergrund der Entscheidung sei, dass auch das letzte Angebot des einzig verbliebenen Interessenten von den Banken auch aus formellen Gründen habe abgelehnt werden müssen. "Die Finanzierer sind deshalb nicht weiter bereit, Verluste aus dem laufenden Geschäftsbetrieb zu tragen. Ohne eine solche Zusage der Banken können und dürfen wir den Betrieb aber nicht fortführen", sagte der Insolvenzverwalter.

Die Bäckereikette hat schon lange mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen. Lila Bäcker hatte bereits Anfang 2019 mit rund 2500 Mitarbeitern und 400 Läden Insolvenz angemeldet und war dank einer Landesbürgschaft aus Schwerin im September 2019 mit 270 Filialen und 2.100 Mitarbeitern neu gestartet.

Im Oktober 2023 hatte die Backkette schließlich ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragt. Im Dezember war der letzte Investor für eine Übernahme des gesamten Unternehmens abgesprungen. Zum 1. Januar wurde das Insolvenzverfahren eröffnet. Etwa ein Drittel der etwa 230 Filialen sollte demnach geschlossen werden. Bleiben sollten nur die rund 160 gut besuchten Filialen und Cafés an interessanten Standorten. Für die Mäkelbörger Kuchen-Manufaktur würden weiter Investoren gesucht. (dpa/SZ)