Klazz Brothers & Cuba Percussion gelten als „Meister des Classical Crossover“. Sie verkauften weltweit über eine halbe Million Alben und räumten Preise ab für Projekte, bei denen Klassik, Jazz und Mozart auf lateinamerikanische Klänge treffen: je zwei Echo Klassik und Jazz Awards sowie eine Grammy-Nominierung. Ihre Musik ist in Filmen wie „Collateral“ mit Tom Cruise und „Hitch – the Date Doctor“ mit Will Smith zu hören. Und die Palette ihrer Begleiter reicht vom Geiger Roby Lakatos über das Chinese Orchestra bis zum Dresdner Kreuzchor.
Und was hat das mit dem Wettbewerb „Sachsens Unternehmer des Jahres“ zu tun? Das internationale Quintett steht beim Finale des hierzulande wichtigsten Wirtschaftspreises auf der Bühne, und es passt mit Improvisation und einzigartigem Klangbild bestens zur Innovationskraft der Gäste der Preisverleihung.
Bei der Gala in Dresdens Gläserner VW-Manufaktur würdigt Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) deren Engagement und Innovationswillen. „Der Mittelstand ist entscheidend für die erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung des Freistaats“, so Kretschmer. Dass Sachsen wieder zu den innovativsten Regionen in Europa gehöre, sei auch der Kreativität vieler Unternehmerinnen und Unternehmer zu verdanken. „Sie bringen mit Mut, Beharrlichkeit und einer klaren Vision Sachsen weiter voran“, sagt der Regierungschef.
Sachsens Wirtschaft investiert Milliarden in Neues
Belege liefert ein Datenreport von Sachsens Wirtschaftsministerium. Demnach hat die Wirtschaft im Freistaat selbst im Pandemiejahr 2021 rund 3,9 Milliarden Euro in Innovationen investiert, davon 1,6 Milliarden Euro in innerbetriebliche Forschung und Entwicklung. Fast 60 Prozent aller Unternehmen seien „innovationsaktiv“, heißt es im Beamtensprech – darunter immer mehr kleine und mittlere.
Solche Ausgaben lägen weiter auf hohem Niveau, kommentiert das Ministerium. In seinem Auftrag befragt das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung seit 2016 jährlich hiesige Unternehmen aus Industrie und Dienstleistungssektor mit mindestens fünf Beschäftigten. Das Ergebnis: Von 2015 bis 2021 stiegen die Aufwendungen für Neues in Sachsen um 54 Prozent – deutlich stärker als in den anderen ostdeutschen Ländern und erst recht als das bundesweite Mittel von 13 Prozent. Der Anteil des Umsatzes, den hiesige Unternehmen mit Produktinnovationen erzielen, liege stabil bei gut 15 Prozent.„Innovationen sind der Motor für Wachstum und Wohlstand in Sachsen“, sagte Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) bei Erscheinen der Studie im Herbst.
Und bei der Unternehmerpreis-Gala begegnet er jenen, die hinter den Zahlen stehen: Finalisten aus rund 100 Bewerbungen für den Hauptpreis, in der Sonderkategorie „Fokus X – Integration und Inklusion“ sowie für den Titel „Bestes Start-up 2024“. Im Zuge von Dekarbonisierung, Digitalisierung, demografischem Wandel und den Geschehnissen in der Welt würden die Karten neu gemischt, sagt Dulig.
Unternehmerpreis-Gala guter Gradmesser für Start-ups
Sachsen sei als Tech- und Innovationsstandort „vorn dabei“ dank technologieaffiner Wirtschaft, aber auch dank „Wachstumsgründern“. Die jährliche Gala sei „ein guter Gradmesser für die Gründerszene in Sachsen“. Sie entwickle sich dynamisch, und in vielen jungen Teams seien Frauen beteiligt – sogar mehr als im Bundesmittel. „Innovationen der Start-up-Welt stellen gerade viele Branchen auf den Kopf und werden den Wandel vieler Branchen beschleunigen“, so Dulig. Jungunternehmen, die etablierte herausfordern und mit frischen Ideen bereichern, seien „genauso wichtig wie große Ansiedlungen in der Mikroelektronik“.
Dann dürfen der Minister und sein Kabinettschef dem besten Start-up gratulieren: Kathryn Döhner, Alireza Rismanchian und Christoph Schoenbeck von der Bahnhof Leisnig Verwaltungs GbR. Das Team hatte sich in Onlinevoting und dreiminütiger Präsentation gegen drei Mitbewerber durchgesetzt und darf sich über Medialeistungen im Wert von 60.000 Euro freuen. Das gleiche Werbebudget erhält die Leipziger Sicherheitsfirma Black Knight GmbH, beispielgebend in Sachen Integration. Und auch der Hauptpreis, „Die Träumende“, geht in die Messestadt: an Michael Creutzer und Patrick Schöne, die Chefs der Leipziger Mobility Center GmbH – besser bekannt als Carsharing-Anbieter Teilauto.
Natürlich wird die Ehrung der Besten nicht nur vom Thema Innovation bestimmt. Es gibt auch lieb gewordene Traditionen: die Moderation durch die TV- und Online-Journalistin Franziska Schenk. den von Gourmetkoch Mario Pattis servierten Nieschützer Spargel für die 270 Gäste, Sekt von Schloss Wackerbarth, Wein vom Gut Hoflößnitz und Pils von Radeberger. Das kommt neuerdings mit Papier- statt Alukrause am Flaschenhals daher. Prost auf eine weitere Innovation „Made in Sachsen“!