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A72 soll in einem Jahr durchgängig befahrbar sein

Ende 2026 soll das letzte Teilstück der A72 zwischen Chemnitz und Leipzig fertig sein. Der Verkehr kann voraussichtlich aber schon im nächsten Sommer auf der Strecke rollen.

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Noch müssen Fahrzeuge die Autobahn A72 bei Rötha verlassen, weil an einem fehlenden Teilstück gearbeitet wird.
Noch müssen Fahrzeuge die Autobahn A72 bei Rötha verlassen, weil an einem fehlenden Teilstück gearbeitet wird. © Archiv/dpa/Hendrik Schmidt

Rötha. Die Arbeiten an dem letzten Teilstück der Autobahn 72 kommen voran: Auf der rund sieben Kilometer langen Strecke zwischen Chemnitz und Leipzig kann voraussichtlich im Sommer 2023 auf einer Richtungsfahrbahn der Verkehr rollen.

"Sie können dann schon durchgängig auf der Autobahn fahren, aber es fehlt dann noch die zweite Richtungsfahrbahn, wo man dann sagen kann: Die Autobahn ist fertiggestellt", sagte Eric Winter, der Projektleiter des Neubauprojekts A72, am Mittwoch in Rötha südlich von Leipzig.

Demnach ist geplant, zwei Spuren auf der Fahrbahn nach Chemnitz ab dem 15. Juli 2023 in beide Richtungen freizugeben. "Wir sind eigentlich guter Dinge, dass wir das auch schaffen", betonte Winter.

Eric Winter, Projektleiter des Neubauprojekts A72
Eric Winter, Projektleiter des Neubauprojekts A72 © dpa/Hendrik Schmidt

Einige Anschlussstellen auf der Strecke zwischen Rötha und der A38 südlich von Leipzig könnten dann zunächst nicht voll bedient werden. Ende 2026 soll die andere Fahrbahn in Richtung Leipzig laut Angaben des Projektleiters fertig sein.

Die insgesamt 62 Kilometer lange Autobahnverbindung vom Bayerischen Vogtland über Chemnitz bis Leipzig entsteht Stück für Stück seit 2003. Seit Oktober 2019 rollt der Verkehr auf dem Teilstück zwischen Borna und Rötha in beide Richtungen.

Die Arbeiten auf dem letzten Teilstück ab Rötha gestalten sich als äußerst schwierig, da über 80 Prozent der Trasse auf früherem Tagebaugelände verlaufen, wie Winter erklärte. Der locker aufgeschüttete Boden müsse in verschiedenen Schritten stabilisiert und verdichtet werden.

Die Kosten für den Abschnitt waren beim Baustart auf insgesamt rund 238 Millionen Euro geschätzt worden. Doch wegen steigender Materialpreise und unterbrochener Lieferketten kämen wahrscheinlich weitere Kosten dazu, sagte Winter: "Das ist schwierig abzuschätzen".

Rund zwei Kilometer Strecke schon im November fertig

Im November dieses Jahres werde bereits ein erster Abschnitt des letzten Teilstücks fertig. Ab Rötha können dann Autos auf einer rund zwei Kilometer langen Strecke der A72 in Richtung Leipzig fahren, sagte Winter. Anfang nächsten Jahres soll dann die entsprechende Fahrbahn in Richtung Chemnitz freigegeben werden.

Parallel dazu wird die Bundesstraße 95 im Ortsteil Espenhain in Rötha von ursprünglich vier auf zwei Spuren zurückgebaut und um einen acht Kilometer langen Radweg ergänzt.

Während der Ausbau des letzten Teilstücks der A72 weiter voranschreitet, wird die B95 um Espenhain zurückgebaut.
Während der Ausbau des letzten Teilstücks der A72 weiter voranschreitet, wird die B95 um Espenhain zurückgebaut. © dpa/Hendrik Schmidt

Die B95 sei die Haupteinfallsschneise nach Leipzig, 45 000 Fahrzeuge seien dort täglich unterwegs, sagte Winter. Der Verkehr soll künftig über die A72 laufen. Dies entlaste den Ort und sei auch grundsätzlich entspannter für Autofahrer.

Der letzte Bauabschnitt dafür habe Anfang August begonnen. Arbeiter müssten etwa die Fahrbahn abfräsen. Bis Mitte Oktober wird laut Angaben der Autobahn GmbH das "Herzstück" der Bundesstraße umgebaut, ehe sie zu einer Staatsstraße wird. (dpa)