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Volkswagen kehrt in Zwickau und Dresden zum Normalbetrieb zurück

VW produziert wieder im vollen Schichtbetrieb in Zwickau und Dresden. Sollten sich die Marktbedingungen für die E-Mobilität aber nicht ändern, laufen die 2.200 befristeten Verträge in den nächsten zwei Jahren aus.

Von Luisa Zenker
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In der Zwickauer VW-Fabrik arbeiten rund 10.700 Menschen. Für 2.200 Beschäftigte laufen die Verträge in den kommenden zwei Jahren aus.
In der Zwickauer VW-Fabrik arbeiten rund 10.700 Menschen. Für 2.200 Beschäftigte laufen die Verträge in den kommenden zwei Jahren aus. © SZ/ Veit Hengst

Zwickau/Dresden. Ab Montag startet Volkswagen die Produktion der Elektrofahrzeuge in Dresden und Zwickau wieder im vollen Umfang. Nachdem die Fertigung an den beiden sächsischen Standorten in den vergangenen Wochen heruntergefahren worden war, beginnt sie ab dem 16. Oktober wieder regulär in Dresden im Einschichtbetrieb sowie in Zwickau im Dreischichtbetrieb in beiden Hallen.

Doch ein Unternehmenssprecher bestätigt, dass weitere Stellen in Zwickau innerhalb der nächsten zwei Jahre auslaufen könnten. Demnach werden die 2.200 befristeten Verträge nicht verlängert, sollte sich die Marktsituation nicht ändern. Denn angesichts der hohen Inflation und rückläufiger Förderprämien halten sich Käufer bei Elektroautos zurück. Zudem kündigte VW ein Sparprogramm an, um bis 2026 zehn Milliarden Euro mehr Gewinn zu machen. Möglicherweise müsse man für die Einsparung auf weitere Maßnahmen zurückgreifen, etwa die Anpassung des Schichtbetriebes.

"Der Verbrenner hat keine Zukunft"

Der Unternehmenssprecher bezeichnet den Schritt als Durststrecke für die E-Mobilität. Fügt aber im gleichen Satz hinzu: "Der Verbrenner hat keine Zukunft." Der Konzern baut in Zwickau ausschließlich E-Autos für die Marken Volkswagen, Audi und Cupra (sportliche Marke von Seat). In der Fabrik arbeiten rund 10.700 Menschen, bereits im September kündigte VW an 269 befristeten Verträge nicht zu verlängern. An dem Standort waren zum Hochlauf der Elektromobilität 2.700 Menschen befristet eingestellt worden.

Insgesamt können in Zwickau mehr als 300.000 Fahrzeuge hergestellt werden. In diesem Jahr erreicht laut Angaben des Unternehmenssprechers das Werk 218.000 produzierte Autos. Der Konzern kalkuliert in den nächsten Jahren mit etwa 200.000 produzierten Fahrzeugen, sollte sich an der Marktsituation nichts ändern.

Zudem sollen die E-Fahrzeuge ab 2028/29 kostengünstig und effizient auf Grundlage der neuen Elektro-Plattform SSP hergestellt werden. "Damit ist Zwickau das Pionierwerk von VW." Inwiefern das geplante Trinity-Projekt nach Zwickau kommt, lässt der Unternehmenssprecher offen. Der Neubau eines zweiten Werks in Wolfsburg für das Modell Trinity wurde zuletzt abgesagt.