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Großer Auftrag für Elbe-Flugzeugwerke Dresden

Mehr Arbeit für die Elbe-Flugzeugwerke in Dresden: Zwei Frachtflieger für Mexiko stehen zum Umbau am Flughafen. Die nächsten sind schon in Sicht.

Von Georg Moeritz
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Umbauarbeiten: Bei den Elbe-Flugzeugwerken in Dresden werden Passagier- zu Frachtflugzeugen.
Umbauarbeiten: Bei den Elbe-Flugzeugwerken in Dresden werden Passagier- zu Frachtflugzeugen. © Archivfoto: Ronald Bonß

Dresden. Einer der größten Betriebe in Dresden hat neue Aufträge bekommen und erweitert seine Produktion: Die Elbe-Flugzeugwerke mit Sitz neben dem Dresdner Flughafen dürfen zwölf zusätzliche Flugzeuge des irischen Kunden CDB Aviation umbauen.

Zwei solche Flieger vom Typ Airbus A330P2F stehen schon in den Dresdner Hallen. Sie sind 64 Meter lang und haben 60 Meter Flügelspannweite. Die Mitarbeiter der Flugzeugwerke bauen sie von Passagier- zu Frachtmaschinen um, nehmen Sitze und Fensterscheiben heraus und bringen neue Platten hinein. So bekommen ältere Flugzeuge neue Aufgaben.

Flugzeugwerke-Chef Andreas Sperl sagte am Mittwoch, er freue sich sehr über die "steigende Nachfrage nach Umrüstungen". Das sächsische Unternehmen hatte voriges Jahr angekündigt, etwa 300 neue Beschäftigte zu suchen. Ein Teil davon ist laut Firmensprecherin Anke Lemke inzwischen eingestellt worden, die Flugzeugwerke beschäftigen nun mehr als 1.900 Menschen.

Der neue Kunde CDB Aviation ist laut Sperl eines der größten Leasingunternehmen in der Luftfahrt. Seine beiden Flugzeuge in Dresden werden nach dem Umbau für die mexikanische Fluggesellschaft Mas Air Cargo Fracht in Nord- und Südamerika transportieren. Der Bedarf an Frachtmaschinen war in der Corona-Krise auch deshalb gewachsen, weil weniger Passagierflugzeuge unterwegs waren und damit deren Platz für Fracht im Rumpf weniger genutzt werden konnte.

Frachtflieger sollen dieses Jahr nach China kommen

Sperl sagte, die Nachfrage nach A330P2F sei hoch, die Flugzeugwerke hätten inzwischen Verträge über mehr als 80 Flugzeug-Umrüstungen. Nur ein Teil davon wird allerdings in Dresden erledigt, auch der neue Auftrag mit zwölf Maschinen wird aufgeteilt. Die Dresdner leiten das Umbauprogramm, an dem sich auch Airbus und ST Engineering beteiligen. Die Leasingfirma CDB Aviation lässt Flugzeuge auch in Schanghai in China sowie in Mobile in den USA umbauen.

Der Flugzeugwerke-Kunde will den A330P2F noch in diesem Jahr auch in China auf den Markt bringen. Als Leasingkunden will er für diese Frachtflugzeuge Sichuan Airlines und Jiangxi Cargo Airlines gewinnen. CDB-Chef Patrick Hannigan sagte, er sei mit "der Dynamik" des Umbauprogramms sehr zufrieden. Auch ST Engineering vergrößert seine Kapazitäten, um die steigende Nachfrage abzudecken.

Die Elbe-Flugzeugwerke sind ein Gemeinschaftsunternehmen von ST Engineering in Singapur und Airbus und der größte Vertreter der Luftfahrtindustrie in Sachsen. In Kodersdorf bei Görlitz stellen die Tochterfirmen Acosa und CCI Assembly Fußbodenplatten her, außerdem Seitenverkleidungen, Trennwände, Cockpittüren, Toiletten und Schlafkojen für Crews. Die Firma hat schon für gut 10.000 Airbusse Komponenten geliefert. Leichtbaukomponenten aus Kodersdorf kommen auch auf der Schiene zum Einsatz: in über 250 Straßenbahnen.