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Wo bitte geht’s zum Gartenparadies?

Ein Buch über originelle Gärten zwischen Elbsandstein und Osterzgebirge macht Lust auf die kommende Saison.

Von Jörg Stock
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Die Recherche in den „Gartenparadiesen“ verlief recht genussvoll: Reporter Jörg Stock testet den Strandkorb im Garten der Reichels in Dipps.
Die Recherche in den „Gartenparadiesen“ verlief recht genussvoll: Reporter Jörg Stock testet den Strandkorb im Garten der Reichels in Dipps. © Foto: Marko Förster

So richtig Zutrauen zum Lenz hat Ruth Reichel noch nicht gefasst. Ihrem kleinen Wald aus einem Dutzend Südfruchtbäumchen wird sie noch ein paar Tage Wintergarten gönnen. Aber irgendwann steht das Spalier der Exoten wieder vor dem Gartenhaus, wo ihr Lieblingsplatz ist, wo sie die Bohnen schnipselt oder die Gurken zum Einlegen vorbereitet. Nur eins wird fehlen: das Geschnatter der drei Laufentenherren. Letzten Herbst hat der Marder sie geholt. Ja, der Garten ist eben immer für Überraschungen gut, sagt Frau Reichel, manchmal auch für unschöne. „Aber davon lassen wir uns den Spaß nicht verderben.“

Der Spaß am Garten – er scheint immer weiter zu wachsen. Das kann jeder beobachten, der an einem Sonnabendvormittag den Versuch unternimmt, in der Freiluftabteilung eines Baumarkts einzukaufen. Wie sehen die kleinen Paradiese aus, wohin all die Staudentöpfchen und Baumaterialien getragen werden? Was kann man dort entdecken und wen trifft man da?

Antworten gibt es jetzt in einem Buch, in der Reportagensammlung „Gartenparadiese“. Dafür hat sich die Sächsische Zeitung voriges Jahr auf Expedition hinter die Gartenzäune begeben. Ob an Pirnas sonnigem Elbhang oder in der Kühle eines Sandsteinbruchs, ob im Schatten der Pillnitzer Kamelie oder unter Palmwedeln am Freitaler Stahlwerk, ob im grünen Klassenzimmer der Wurgwitzer Grundschüler oder im grünen Reich von Katze Calypso in Döhlen, ob am Erzgebirgskamm oder im Tal der Müglitz – überall hat der Reporter außergewöhnlich schöne Gärten entdeckt und die stolzen Erbauer, Besitzer und Betreiber zu einer Privatführung überredet.

Auch bei Ruth und Horst Reichel in Dippoldiswalde gab es vieles zu sehen. Das Grundstück, ehemals eine einfache Obstwiese mit Gras für die Kaninchen, haben die beiden zu ihrem persönlichen Garten Eden umgestaltet, der nicht nur fremdländische Gewächse enthält, sondern auch jede Menge heimische Früchte und Gemüsepflanzen. Weil die Ernte voriges Jahr derart üppig ausfiel, hat Ruth Reichel sie eimerweise verschenkt. Das macht sie gern. Ein nettes Wort, eine liebe Umarmung, sagt sie, sind ihr Dank genug.

Jörg Stefan Stock: Gartenparadiese. Lieblingsplätze zwischen Elbsandstein und
Osterzgebirge.
160 S., 18,90 Euro. Erhältlich in allen SZ-Treffpunkten.
Jörg Stefan Stock: Gartenparadiese. Lieblingsplätze zwischen Elbsandstein und Osterzgebirge. 160 S., 18,90 Euro. Erhältlich in allen SZ-Treffpunkten. © SZ

Der Band fasst sämtliche Entdeckungstouren des Gartenreporters zusammen. Insgesamt 18 Reportagen stecken, reich bebildert, zwischen den Buchdeckeln. Es sind nicht nur Geschichten über die Pflanzen, über ihr Wachsen und Gedeihen, sondern auch Geschichten über die Menschen, die mit ihren Gärten und für ihre Gärten leben, und die aus der Arbeit in der Natur ihre Freude und ihre Kraft schöpfen.

Das Buch enthält also ein gerüttelt Maß Lebensphilosophie. Aber es gibt auch ganz praktische Tipps. So verrät jeder Gärtner sein liebstes Gewächs, berichtet über seine Erfahrungen bei Anbau und Pflege und macht damit Lust, das eigene Gartenparadies noch schöner zu gestalten. Wem der Frühling dafür noch zu unwirtlich ist, der kann mit dem Buch in Gedanken spazieren gehen. Das funktioniert auch auf dem Sofa.

Signierstunde mit dem Autor: Sonnabend, 30. März, 10 Uhr bis 11.30 Uhr, im Foyer des Sächsisch-Böhmischen Bauernmarkts, Am Landgut 1, Dohna/Röhrsdorf.

Sie wollen noch besser informiert sein? Schauen Sie doch mal auf www.sächsische.de/pirna und in unseren anderen Online-Ausgaben für Freital, Dippoldiswalde und Sebnitz vorbei.

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