Merken

Wo Märchen lebendig werden

Schon zum 15. Mal sorgen Kamenzer mit Leidenschaft und Liebe fürs Detail für einen ganz besonderen 3. Advent in der Stadt.

Von Ina Förster
Teilen
Folgen
NEU!
Von der ersten Stunde an als Ideengeber dabei: Der große Wichtel (l. Sylko Freudenberg) und der kleine Wichtel (Sebastian Pieper). Für einen Spaß sind sie außerdem zu haben und lieferten dem Fotografen ein schönes Motiv voll trauter Zwietracht.
Von der ersten Stunde an als Ideengeber dabei: Der große Wichtel (l. Sylko Freudenberg) und der kleine Wichtel (Sebastian Pieper). Für einen Spaß sind sie außerdem zu haben und lieferten dem Fotografen ein schönes Motiv voll trauter Zwietracht. © Matthias Schumann

Kamenz. Am Sonnabend und Sonntag spektakelt es zum 15. Mal in der Lessingstadt. Mal laut, mal ganz leise, mal fröhlich, mal besinnlich. Die SZ hat die wichtigsten Fakten zusammen getragen.

Wer steckt hinter dem Spectaculum?

Seit ein paar Jahren hat sich die Stadt der Sache federführend angenommen. Beim Stadtmarketing laufen im Stadttheater die Fäden zusammen. Allein aus sicherheits- und abrechnungstaktischen Gründen. Ideengebend ist nach wie vor die Interessengemeinschaft Advents Spectaculum, die vor 15 Jahren die Ideen lieferte. Sie kümmert sich noch heute um die Ausgestaltung der Märchenbühne, große Teile des Programmes, um das Postamt sowie um das Stollen-Spektakel am Sonnabend. Außerdem stellt die IG sämtliche Märchenfiguren sowie die Weihnachtsmannfamilie dar – für eine kleine Aufwandsentschädigung an beiden Tagen. Das Team des Museums der Westlausitz ist von Anfang an mit im Boot und überzeugt durch tolle eigene Ideen. Die Oberlausitzer Landsknechte komplettieren seit ein paar Jahren das Spectaculum.

Gibt es neue Märchenfiguren?

Da der Fokus beim Kamenzer Markt auf dem Thema Märchen liegt, hat man sich in den Jahren ein schönes Alleinstellungsmerkmal erarbeitet. Das zieht jährlich etwa 6 000 Besucher aus nah und fern an. Auch 2018 gibt es wieder neue Figuren in der Truppe – wie Schneemann Olaf, der Kinderherzen sicherlich höher schlagen lässt. Auch bei der Figur des Christkindes gibt es einen Wechsel. Silke Maak, das Christkind der ersten Stunde, übergibt ihre Rolle in junge Hände. Auch Weihnachtsmann Karli Mildner ist dieses Mal wieder mit von der Partie. Letztes Jahr wurde er krankheitsbedingt vertreten.

Was läuft auf den Bühnen?

Damit das Musikprogramm noch vielseitiger gestaltet werden kann, gibt es erstmals zwei Mittelalter-Bands. Zu Gast sind diesmal Argentum Ferrum und Wolgemut. Die Musiküsse geben sich abwechselnd die Ehre auf der Märchenbühne am Malzhaus sowie auf der Parkbühne. Letztere fällt übrigens noch größer aus als sonst. Und befindet sich am Lager der Oberlausitzer Landsknechte. Selbige zeigen zu mehreren Terminen, was sie im Schaukampf drauf haben. Mr. Kerosin ist für Gaukelei und Feuershow an den beiden Abenden zuständig. Und der Jesauer Männergesangsverein tritt am Sonnabend am Malzhaus auf.

Wo trifft man die Weihnachtsfamilie?

Am besten am Weihnachtsmannhaus und auf der Märchenbühne am Malzhaus. Der liebe Weihnachtsmann reist wie immer mit seiner Frau Merry Christmas, den frechen Wichteln, dem Christkind, Elfen und Väterchen Frost samt Lawinia an. Für die Sprechstunden wird sich ganz viel Zeit genommen, und zwar am Sonnabend und Sonntag, jeweils 17 Uhr.

Datenschutz im Wunschpostamt?

Die IG hat sich auch hierfür Gedanken gemacht: Der Weihnachtsmann kennt keinen Datenschutz. Seid also lieb zu Euren Kindern und gönnt ihnen ein kleines Weihnachtsglück, meint man. Die Adressen werden bestimmt nicht für fremde Zwecke missbraucht. Damit die Wunschpost in Himmelspfort ankommt, und die Kinder Antwort vom Weihnachtsmann bekommen, ist es aber unvermeidbar, ein paar Angaben zu machen. Wer Probleme damit hat – einfach nicht in den Pichschuppen gehen. Übrigens: Beim diesjährigen Stollen-Spektakel am Sonnabend wird die Thematik noch einmal richtig auf die Schippe genommen. Hinkommen, anschauen!

Wofür muss man Eintritt bezahlen?

Das Advents Spectaculum hebt sich durchaus von anderen Märkten ab. Rund um die Uhr läuft auf verschiedenen Plätzen und Bühne hochwertige Kultur, die finanziert werden muss. Auch der Eintritt im Museum ist nicht kostenfrei. Wenn man Muße hat, kann man zusätzlich einen Rundgang im Elementarium drehen.

Das Programm

So ist geöffnet: Sonnabend, 14-23 Uhr,

Sonntag, 13-20 Uhr.

Das Areal zieht sich vom Museum der Westlausitz und dessen Hinterhof über das Malzhaus, dessen großen Hof, in den Pichschuppen bis hin zur Schillerpromenade (Springbrunnen).
Im Malzhauskeller: Allerlei Handwerker zeigen ihr Können und ihre Kunst. Scherenschleifer, Filzerinnen, Bastlerinnen, Holzschnitzer oder Töpfer, ausgefallene Geschenkideen warten auf Kundschaft!
Im Museum: Perlendrehen, Heißes Hexenhaus, Verpflegungslager, Imkerei, Holzwerkstatt, Schokoladenbüdchen, antiquarische Bücherstube, historische Werkstätten, Fotowerkstat, historische Druckerei, Linolschnitt & Museumscafé. Gaukelei, Märchenstunde & Livemusik laut Programm.
Im Pichschuppen: Die Märchenerzählerin lädt zum Märchen „Das Feuerzeug“ ein: Sa, 16.30 / 17.30 / 18.30 Uhr sowie So, 15.30 / 17 Uhr.
Allzeit Stattfindendes: Oberlausitzer Landsknechte am Einlass, 30 Märchenfiguren unterwegs, Holzskulpturen, Weihnachtskrippe, Mini-Kinder-Karussell, historisches Lager, Bogenschießen, Ratsherrentrunk, uriger Jägerhof, Märchenrätsel.
1 / 6