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Borkenkäfer plagt Tschechiens Wälder noch stärker als deutsche

Die Uni Prag geht davon aus, dass der Zustand der tschechischen Wälder aktuell der schlechteste in Europa ist. Ein neues Forschungszentrum und andere Bäume sollen helfen.

Von Irmela Hennig
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Auch im Nationalpark Böhmische Schweiz werden Bäume durch den Borkenkäfer beschädigt. Diese hier wurden dann weggesprengt.
Auch im Nationalpark Böhmische Schweiz werden Bäume durch den Borkenkäfer beschädigt. Diese hier wurden dann weggesprengt. © Steffen Neumann (Archiv)

In Tschechien hat vor allem der Borkenkäfer seit 2018 rund 100 Millionen Kubikmeter Holz vernichtet. Der Zustand der Wälder sei derzeit der schlechteste in Europa. Das berichtet Radio Prag. Das Portal beruft sich auf das neue Zentrum zur Erforschung der Risiken für Wälder. Es war im März an der Tschechischen Agraruniversität in Prag gegründet worden. Leiter ist der Forstökonom Tomáš Hlásny.

Als Hauptprobleme macht das Zentrum den Klimawandel und eine geringe Artenvielfalt aus. Vor Beginn der Borkenkäferplage seien 52 Prozent der Bäume Fichten gewesen. Normalerweise können sie sich gegen den Schädling wehren. Doch durch zunehmende Trockenheit, die auch in Tschechien immer deutlicher zu spüren sei, verlieren die Bäume ihre Abwehrkräfte. Auch sei die Durchschnittstemperatur im Land gestiegen.

Das wurde kürzlich auch deutlich in einem Vortrag von Michal V. Marek, Direktor von CzechGlobe, einem Institut der Tschechischen Akademie der Wissenschaften, das sich mit dem Klimawandel befasst. Darin wurden unter anderem die Zunahme der Durchschnittstemperatur und die seit Jahren sinkenden Niederschläge im Riesengebirge analysiert.

Fachleute in Tschechien testen nun, ob fremde Baumarten wie Libanon-Zeder und Aleppo-Kiefer zumindest für die Wälder eine Alternative sein könnten.