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Oybin: Bleiben falsche Hilferufe ohne Konsequenz?

Am 23. Oktober waren Bergwacht und Feuerwehren nach Hilferufen unnötigerweise ausgerückt. Jetzt hat der Oybiner Bürgermeister eine Entscheidung getroffen.

Von Anja Beutler
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Das Gebiet nahe dem Töpfer - hier die Töpferbaude - war von den Rettungskräften am 23. Oktober abgesucht worden.
Das Gebiet nahe dem Töpfer - hier die Töpferbaude - war von den Rettungskräften am 23. Oktober abgesucht worden. © Archiv: Rafael Sampedro/foto-sampedro.de

Ob die Gruppe, die mit Übungs-Hilferufen im Oktober einen großen Rettungseinsatz im Wandergebiet von Oybin ausgelöst hat, für die Kosten des Rettungseinsatzes mit Feuerwehr und Bergwacht aufkommen muss, war bislang noch unklar. Jetzt aber hat der Oybiner Bürgermeister Tobias Steiner eine Entscheidung getroffen.

Nach Angaben der Gemeinde werden demnach keine Rechnungen an die Selbsthilfegruppe gestellt. Über die Höhe der Einsatzkosten wurden keine Angaben gemacht. Insgesamt waren 19 Feuerwehrmitglieder aus der Oybiner, der Lückendorfer und der Olbersdorfer Wehr sowie sechs Kräfte der Bergrettung im Einsatz gewesen. Wanderer hatten im Gebiet zwischen der Felsformation "Einsamer Turm", den "Gratzer Höhlen" sowie der Töpferbaude Schreie gehört und die Rettungsleitstelle alarmiert.

Polizei ermittelt nicht

Auch von rechtlicher Seite droht den Verursachern des Einsatzes offenbar keine weitere Konsequenz. Wie die Polizeidirektion auf SZ-Nachfrage erklärte, sei man zwar über den Vorfall informiert worden. Allerdings sei die Polizei weder in die Rettungsaktion eingebunden gewesen, noch habe es eine Anzeige oder Anlass zu der Vermutung gegeben, dass es sich um einen Notrufmissbrauch gehandelt habe, da weder absichtlich noch wissentlich der Einsatz ausgelöst wurde.

Ein klärendes Gespräch mit den Verursachern hatte die Feuerwehr vor Ort allerdings gesucht. Wie der Oybiner Wehrleiter Axel Gerhard bereits kurz nach dem Einsatz gegenüber der SZ erklärt hatte, sei die Gruppe entsprechend belehrt worden. Dem Vernehmen nach hatte es sich um eine spontane Übung von Menschen mit psychischen Belastungen gehandelt, denen das laute Rufen als Training diente.