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Was im Olbersdorfer Freibad gemacht werden muss

Nach den Corona-Jahren haben sich die Besucherzahlen im Volksbad Olbersdorf zwar wieder erholt. Doch in einigen Bereichen besteht Handlungsbedarf.

Von Thomas Christmann
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Das Volksbad in Olbersdorf mit Schwimmmeister Jörg Nießner.
Das Volksbad in Olbersdorf mit Schwimmmeister Jörg Nießner. © Matthias Weber (Archiv)

Schwimmmeister Jörg Nießner spricht von einem guten Jahr, das hinter dem Freibad Olbersdorf liegt. So konnte die Besucherzahl 2022 mit mehr als 30.000 wieder an die Zeit vor Corona anknüpfen. Durch die Folgen der Pandemie kamen 2020 gerade mal noch 23.000, 2021 gar nur über 13.000 Gäste ins Bad. "Wir waren voriges Jahr das besucherstärkste in der Umgebung", berichtet er.

Wie beliebt die Einrichtung ist, zeigt sich auch anhand der über 600 Google-Bewertungen. Um sie in Schuss zu halten, daran arbeitet Jörg Nießner mit seinem Team und dem Bauhof jedes Jahr aufs Neue. Für die vorige Saison konnte das Volleyballfeld wieder bespielbar gemacht werden, dank neuem Sand. Doch Regen setzt den Platz immer wieder unter Wasser. Das sei ein idealer Nährboden für tiefwurzelnde Unkräuter und Moos, berichtet Jörg Nießner. Die zu beseitigen, sei während der Saison kaum zu schaffen. Das Problem lösen können nur Drainagen und Abläufe. Laut dem Schwimmmeister eine "dringende Sanierungsmaßnahme".

Repariert werden müssen aber auch die fünf Durchlaufbecken, wo sich die Besucher vor dem Sprung ins Wasser und nachher abduschen sollen. Dort lösen sich die Fliesen vom Boden, sind Risse in den Fugen. Für den Schwimmmeister stellen sie "eine erhebliche Gefahr für die Badegäste dar", die bis zur Saison beseitigt sein soll. Weiterhin laufen Beratungen, Gespräche über Planungen zur künftigen Entsorgung des Abwassers. Das Filterrückspülbecken entspricht nicht mehr dem Stand der Technik und muss ausgetauscht werden. Das allein kostet um die 80.000 Euro.

Jedes Jahr stehen auch Arbeiten an den Spielplätzen an, bedingt durch Fäulnis und Verwitterung des Holzes. Am oberen Spielplatz haben die Mitarbeiter des Bauhofes beispielsweise voriges Jahr ein neues Dach auf einen der beiden Klettertürme aufgebracht. Am Rest der Holzkonstruktion waren weitere Reparaturen nötig, um die technische Abnahme zu meistern. Bei der Bad-Rutsche beanstandete der Tüv 2022 kleinere Sachen, die sonst "gut gepflegt" ist. So mussten unter anderem im Herbst alle Haltesäulen im Bodenbereich frei gegraben, auf Rost überprüft und mit Farbe behandelt werden. Eigentlich wäre eine neue Rinne für die Rutsche fällig. Doch dafür fehlt der Gemeinde das Geld und es gibt keine Fördermittel. Auch für weitere, größere Maßnahmen wie das Abwasser- und Abfluss-Problem ist Olbersdorf darauf angewiesen, sucht nach Möglichkeiten.

"Das Bad ist gut in Schuss", sagt Jörg Nießner trotz allem. "Und wir reparieren, was wir können." Schon seit Mitte Januar ist er - je nach Witterung - mit seinem Team im Einsatz, um die Anlage für die Eröffnung am 16. Juni flottzumachen. Von der Gartenarbeit über die Baumschau bis zur Instandhaltung: "Die Aufgaben sind jedes Jahr gleich", berichtet er. Für Bürgermeister Andreas Förster (FDP) bleibt dennoch die Corona-Zeit ein Ärgernis. "Da hat man uns gegängelt mit Hygienekonzepten", sagt er.

So musste die Gemeinde im ersten Jahr ein Kontrollsystem einrichten und ermitteln, wie viele Menschen sich im Wasser und Bad aufhalten dürfen: nämlich 743. Im zweiten Jahr kam die Erfassung von Daten dazu. Im dritten Jahr spielte beides keine Rolle mehr. Und dabei waren die Inzidenzen weitaus geringer als 2022. "Das hat niemanden mehr interessiert", sagt Förster und spricht von Absurditäten, die da gelaufen seien.