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Neues Mountainbiker-Projekt in der Oberlausitz

Der Plan ist eine 300-Kilometer lange Gravel-Bike-Strecke von der Sächsischen Schweiz übers Oberlausitzer Bergland ins Zittauer Gebirge und zurück.

Von Jana Ulbrich
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Hier geht's lang: MGO-Chef Olaf Franke, O-See Challenge-Chef Klaus Schwager und Olbersdorfs Bürgermeister Andreas Förster (v. l.) besprechen die Wegführung der Gravel-Bike-Route.
Hier geht's lang: MGO-Chef Olaf Franke, O-See Challenge-Chef Klaus Schwager und Olbersdorfs Bürgermeister Andreas Förster (v. l.) besprechen die Wegführung der Gravel-Bike-Route. © Rafael Sampedro/foto-sampedro.de

Selbstverständlich wird die Strecke auch am O-See entlangführen! DER Outdoor-Hotspot im Zittauer Gebirge darf auf dieser Tour keinesfalls fehlen. Da sind sich Olaf Franke, der Chef der Marketinggesellschaft Oberlausitz (MGO) und Olbersdorfs Bürgermeister Andreas Förster auf Anhieb einig.

Olaf Franke ist nach Olbersdorf gekommen, um mit dem Bürgermeister sein neuestes Tourismusprojekt zu besprechen: Die MGO plant einen 300 Kilometer langen Gravel-Bike-Rundkurs von der Sächsischen Schweiz übers Oberlausitzer Bergland ins Zittauer Gebirge und zurück - so etwas wie einen Fernradweg für Mountainbiker, der abseits von Straßen über Berg und Tal und auch mal über Stock und Stein führt. Das ist gerade in, vor allem unter jungen Leuten. Gravel-Bikes, diese geländegängigen Räder, die sich gut zum Querfeldeinfahren eignen, sind ein echter Trend.

In Olbersdorf rennt Franke damit offene Türen ein. Denn sein Plan von der Gravel-Bike-Tour passt wunderbar in Försters Plan, das Zittauer Gebirge zum "Outdoor Land" zu entwickeln, zu einer grenzübergreifend führenden Destination für Outdoorsportler, vor allem auch für Mountainbiker.

Etwa 300 Kilometer lang ist die Mountainbike-Strecke, die künftig von Pirna nach Zittau und wieder zurückführen soll.
Etwa 300 Kilometer lang ist die Mountainbike-Strecke, die künftig von Pirna nach Zittau und wieder zurückführen soll. © SZ-Grafik

Nicht erst seit dem vergangenen Corona-Sommer ist Outdoorsport voll im Trend. Junge Leute kaufen sich heute sportive Räder für die Freizeit. "Weg vom Asphalt, rein in die Natur", bringt es Olaf Franke auf den Punkt. "Mountainbiker sind eine junge und meist auch finanzkräftige Zielgruppe, die wir hier in der Oberlausitz haben wollen - auch für länger als nur einen Tagesausflug", erklärt er.

Andreas Förster kann den Touristiker da nur unterstützen: "Wenn wir es schaffen, das Zittauer Gebirge mit zeitgemäßen und stark im Trend liegenden Angeboten als DAS "Outdoor Land" zu etablieren, als ein Eldorado für Mountainbiker, eine Region, in der Outdoor-Fans auf engstem Raum alles finden, was ihr Herz begehrt, dann hätten wir hier ein Alleinstellungsmerkmal, das uns im Wettbewerb mit anderen Tourismuszielen heraushebt", ist Förster überzeugt.

Hinter der Gravel-Bike-Rundtour steckt die Idee, Mountainbikern ein Angebot zu schaffen, das sie möglichst für mehrere Tage in die Region lockt - ähnlich dem Oberlausitzer Bergweg oder den bekannten Fernradwegen. "Der Weg soll einen Namen bekommen und sich zu einer richtigen Marke entwickeln", so schwebt es den Machern bei der MGO vor.

Derzeit geht es aber zuerst einmal darum, die konkrete Streckenführung festzulegen. "Wir haben die Grobplanung fertig, die jetzt mit allen Gemeinden und den Grundstückseigentümern besprochen werden muss", erklärt Franke. Allein in der Oberlausitz führt der Weg durch 56 Städte und Gemeinden.

Trotzdem drückt man bei der MGO aufs Tempo. Schon zu Beginn der nächsten Radsaison soll die Route stehen - und das möglichst auch mit Angeboten für Übernachtung, Verpflegung und Radservice an der Strecke.

Tourenangebote sollen Touristen länger im Gebirge halten

In Olbersdorf denkt man auch gleich noch einen Schritt weiter: "Parallel dazu werden wir hier im Zittauer Gebirge noch Extra-Angebote schaffen und die Gravel-Route mit anderen Touren verknüpfen", kündigt Andreas Förster an. Der Bürgermeister, der selbst aktiver Outdoorsportler ist, setzt da auch auf die Unterstützung des Freistaats, der in den Bereich Mountainbike jetzt verstärkt investieren will, und auf grenzüberschreitende Projekte.

Dafür ist auch Klaus Schwager, der Chef der O-See Challenge, mit im Boot. So bleibt beispielsweise die - technisch sehr anspruchsvolle - Mountainbike-Strecke der diesjährigen XTerra-Europameisterschaft im Cross-Triathlon dauerhaft ausgeschildert. "Wir hören immer wieder von Mountainbikern, dass es ein großes Erlebnis ist, einmal so eine EM-Strecke zu absolvieren.

Derzeit tüfteln Klaus Schwager und sein O-See-Team an einer Zittauer Gebirgs-Variante des berühmten Stoneman - einer Drei-Tages-Tour über 200 Kilometer und 3.000 Höhenmeter - grenzüberschreitend auf deutscher und tschechischer Seite und gemeinsam mit den tschechischen Partnern des Malevil-Cups.