Wird mit diesen maroden Häusern in Zittau spekuliert?

Ist das wieder ein Fall von Immobilien-Spekulation, wie ihn Zittau schon so oft erlebt hat? Im Internet bietet ein Unbekannter derzeit diverse Immobilien in Deutschland an, darunter 35 Wohnungen in sieben Hauseingängen von insgesamt fünf Gebäuden in Zittau: die Gabelsbergerstraße 1, 3 und 5, die Oststraße 10, die Lessingstraße 37, die Eckartsberger Straße 17b und die Gerhart-Hauptmann-Straße 52. Alle Gebäude verfallen schon geraume Zeit. Niemand wohnt darin. Alle Häuser sollen zusammen 360.000 Euro kosten. Zudem liegen auf ihnen Schulden in Höhe von rund 57.000 Euro. Der Verkäufer suggeriert, dass 560.000 Euro reichen, um alle Gebäude zu sanieren. Danach hätten sie ein "Wertpotenzial" von 1,69 Millionen Euro. Was einem Gewinn von 72 Prozent entsprechen würde.
Die Mitarbeiter der Webseite sagen von ihr, dass sie ein großes internationales Immobilienportal ist. In Deutschland dürfte sie allerdings höchstens in der Branche bekannt sein. Ein in Europa vorgeschriebenes Impressum mit Adresse, Telefonnummer oder E-Mail von Ansprechpartnern gibt es nicht, nur ein Kontaktformular. Allerdings wird auf der Seite mitgeteilt, dass für alle Streitigkeiten ausschließlich luxemburgische Gerichte zuständig sind.
Dass der Verkäufer unerkannt bleiben will, ist in der Immobilienbranche nichts Ungewöhnliches. Allerdings schlug auch der SZ-Kontaktversuch fehl. Nach SZ-Informationen soll es sich um einen arabischstämmigen Mann handeln.
Die von ihm angebotenen Zittauer Immobilien haben zum Teil bereits mehrfach den Besitzer gewechselt. Einige der Gebäude gehörten einem Briten, der vor mehr als einem Jahrzehnt angekündigt hatte, sie sanieren und nutzen zu wollen. (SZ/tm)