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Warum Jonsdorf die neue Schule noch mal neu plant

Es sollte die modernste Grundschule Sachsens werden: Doch der ursprüngliche Plan im Zittauer Gebirge hat keine Aussicht mehr auf Fördermittel. Was nun?

Von Jana Ulbrich
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Zu groß: Mit diesem ursprünglichen Projekt für die neue Naturpark-Schule kommt die Gemeinde Jonsdorf bei den Fördermittelgebern nicht durch.
Zu groß: Mit diesem ursprünglichen Projekt für die neue Naturpark-Schule kommt die Gemeinde Jonsdorf bei den Fördermittelgebern nicht durch. © Grafik AIB

Die Gemeinde Jonsdorf wird den bereits fertigen Entwurf für den Bau einer neuen Grundschule noch einmal umplanen lassen. Einen entsprechenden Auftrag hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am Montagabend an das zuständige Ingenieurbüro erteilt. Rund 164.000 Euro muss die Gemeinde deswegen jetzt noch einmal für die zusätzlichen Planungsleistungen bezahlen.

Der Grund: Der Förderstelle beim Freistaat ist der ursprüngliche Entwurf für die neue Schule zu groß geraten. Die prognostizierte Entwicklung der Schülerzahlen würde für einen Schulhausbau nicht ausreichen, hieß es im Sommer dazu aus der Landeshauptstadt. Da aber waren Jonsdorfs Planungen für eine einzügige Grundschule mit angeschlossenem Turnraum längst fertig. Das Projekt der neuen Naturparkschule, die Sachsens modernste Grundschule werden sollte, war vorab auch mit dem Freistaat abgestimmt, Fördermittel waren in Aussicht gestellt worden.

Im Sommer aber kam der Rückzieher aus Dresden. Aufgeben wollen und können die Jonsdorfer ihren Schulneubau aber nicht: "Wir können die alte Schule unmöglich erhalten und auch nicht sanieren", erklärt Hauptamtsleiter Ralph Bürger. Der viergeschossige Plattenbau aus DDR-Zeiten ist stark sanierungsbedürftig. Die Grundschule nutzt davon nur eine Etage. Das Obergeschoss ist bereits aus Energiegründen gesperrt, der baufällige Haupteingang ist nur notrepariert.

"Ein Neubau ist unsere einzige Chance", sagt Bürger. "Und die einzige Chance, doch noch Fördermittel zu bekommen, ist es, das Projekt noch einmal umzuplanen und zu verkleinern." In der neuen Schule sollen die Jonsdorfer Kinder künftig jahrgangsübergreifend lernen. Der Gemeinderat steht dazu: "Wir brauchen die neue Schule. Es wäre fatal, wenn wir jetzt das Handtuch werfen", so sagt es Horst Zimmermann (Freie Wähler) und spricht damit im Namen aller.

Tempel-Stiftung gibt 400.000 Euro

Die zusätzlichen Planungskosten von rund 164.000 Euro, muss die Gemeinde Jonsdorf allerdings nicht aus ihrem ohnehin schon knappen Gemeindehaushalt abzweigen. Das Geld wird von der Hermann-Tempel-Stiftung zur Verfügung gestellt, bestätigt Bürgermeisterin Kati Wenzel (Freie Wähler). Das habe der Stiftungsrat bereits beschlossen.

Der 2018 verstorbene Gönner und Ehrenbürger der Gemeinde Jonsdorf, hatte die Stiftung 2007 noch zu seinen Lebzeiten gegründet, um mit dem Erlös seiner Heimatgemeinde Gutes zu tun. Das Geld aus den Erlösen wird seither für die Förderung unterschiedlicher Projekte im Kurort eingesetzt. Insgesamt stehen aus dem Stiftungsvermögen 405.000 Euro für den Schulneubau zur Verfügung,