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Katastrophenschutz wegen schwerer Explosion alarmiert

Am Freitag sind Einheiten von Löbau bis Zittau ausgerückt, um in Polen zu helfen - ohne das Wissen, dass es sich um eine Übung handelt.

Von Thomas Christmann
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70 Kameraden sind innerhalb einer Stunde mit 25 Fahrzeugen beim vereinbarten Treffpunkt am Villingenring in Zittau gewesen.
70 Kameraden sind innerhalb einer Stunde mit 25 Fahrzeugen beim vereinbarten Treffpunkt am Villingenring in Zittau gewesen. © Kreisfeuerwehrverband Görlitz/Thomas Baier

Wegen einer schweren Explosion im angrenzenden Polen hat die Rettungsleitstelle am Freitagvormittag zeitgleich die Züge des Katastrophenschutzes im südlichen Landkreis Görlitz alarmiert. Nachdem 10.52 Uhr die Sirenen in mehreren Orten von Löbau bis Zittau schallten, rückten 70 Kameraden mit 25 Fahrzeugen aus. "Alle voll besetzt", berichtet Kreisbrandmeister Björn Mierisch, der den Einsatz auslöste.

Was die Führungs-, Sanitäts- und Löschwasser-Einheiten aus Löbau, Kottmar, Zittau, Oybin, Hirschfelde und Großschönau zu dem Zeitpunkt noch nicht wussten: Dahinter steckte "nur" eine Übung. Davon setzte der Kreisbrandmeister lediglich einen engen Personenkreis im Landratsamt in Kenntnis.

Selbst die Rettungsleitstelle involvierte er erst kurz vorher. "Wir wollten herausfinden, in welcher Zeit und Stärke die Katastrophenschutzzüge anrücken", so Björn Mierisch. Eine Übung, die voriges Jahr so auch im nördlichen Landkreis lief.

Die ersten zwei Fahrzeuge trafen bereits 11.14 Uhr am vereinbarten Treffpunkt am Villingenring in Zittau ein, wo das Technische Hilfswerk (THW) seine Räume zur Verfügung stellte. Die letzten Einsatzkräfte erschienen 11.51 Uhr. Das sei eine sehr gute Zeit, so der Kreisbrandmeister, der schon aufgrund der Tageszeit zwei Stunden für reell gehalten habe. "Fast alle kamen von der Arbeit", weist er auf die erschwerten Umstände hin.

Zum Katastrophenschutz gehörten auch Sanitätseinheiten aus Löbau und Zittau, deren Fahrzeuge beim DRK untergebracht sind.
Zum Katastrophenschutz gehörten auch Sanitätseinheiten aus Löbau und Zittau, deren Fahrzeuge beim DRK untergebracht sind. © Kreisfeuerwehrverband Görlitz/Thomas Baier

Aber für solche Einsätze gebe es keine günstige Zeit, meint Björn Mierisch. Für ihn hat die Alarmierung gezeigt, dass der Landkreis Görlitz in der Lage ist, in kurzer Zeit qualitativ hochwertige Hilfe zu leisten. Trotz der grundsätzlichen Zufriedenheit sieht er aber auch noch Nachbesserungsbedarf.

Beispielsweise bei der Alarmierung. Im Fall der Hirschfelder Feuerwehr kamen 30 Kameraden zum Depot, allerdings ist nur eines der sechs Fahrzeuge für den Katastrophenschutz ausgelegt. Platz finden darin aber nur neun. Es sei also nicht zielführend, die gesamte Gemeinde zu alarmieren, so der Kreisbrandmeister. Wie das künftig laufen könne, soll in den kommenden Tagen geprüft werden.

Björn Mierisch dankte dennoch allen Kameraden für die Einsatzbereitschaft und dem THW für die Räume. "Wir arbeiten alle zusammen für die Sache", sagt er. Die lautet im Ernstfall zu helfen.