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Schweinepest: Kreis Görlitz baut den ersten Schutzzaun wieder ab

Die Zahl der Fälle von Afrikanischer Schweinepest im Kreis Görlitz ist weiter rückläufig. Die Region will nun raus aus der Sperrzone. Doch noch bleibt sie bestehen.

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Schutzzäune bestimmen das Bild im Kreis Görlitz nicht nur entlang der Neiße. Der Kreis ist nach wie vor Sperrzonen-Gebiet. Das soll sich nun schrittweise ändern.
Schutzzäune bestimmen das Bild im Kreis Görlitz nicht nur entlang der Neiße. Der Kreis ist nach wie vor Sperrzonen-Gebiet. Das soll sich nun schrittweise ändern. © Patrick Pleul, dpa

Der Kreis Görlitz will die Schutzmaßnahmen gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP) jetzt schrittweise lockern. Im Norden des Kreises wird gegenwärtig ein erstes Teilstück des äußeren Elektrozauns entlang der Neiße abgebaut.

Es handelt sich um den Abschnitt zwischen den Orten Steinbach und Sagar. In diesem Bereich seien in den letzten zwölf Monaten keine Fälle der auch auf Hausschweine übertragbaren Tierseuche mehr aufgetreten, erklärt Landrat Stephan Meyer (CDU). "Die Zäune, die sich durch den gesamten Landkreis ziehen, sind eine große Belastung und ein schwerwiegender Einschnitt in den Naturraum", sagt der Landrat. Deshalb sollen sie nun auch so schnell wie möglich wieder entfernt werden, sobald die Seuchenlage es zulässt.

Die ASP-Lage im Kreis gilt inzwischen zumindest als eingedämmt. Ein Gebiet gilt als ASP-frei, wenn innerhalb eines Jahres keine neuen Fälle mehr registriert werden. Das ist aber noch nicht überall im Kreis der Fall: In den letzten zwölf Monaten wurden laut Landratsamt noch 45 aktive Fälle nachgewiesen, zuletzt im Raum Görlitz Weinhübel.

Noch immer gilt der gesamte Landkreis deshalb als gefährdetes Gebiet und befindet sich in der Sperrzone II. Vor allem für die Schweinehaltung ist das mit großen Einschränkungen und Verboten verbunden. "Drei große Schweinemast-Betriebe und hunderte kleinere Tierhalter sind betroffen", erklärt die zuständige Beigeordnete Martina Weber. Wegen der Situation sei der Bestand an Hausschweinen im Kreis seit dem Ausbruch der ASP um ein Drittel gesunken. Mit den Maßnahmen sei es aber gelungen, die tödlich verlaufende Seuche von den Hausschweinen fernzuhalten.

Ziel der Kreisverwaltung sei es jetzt, neben dem weiteren Rückbau von Zäunen vor allem auch aus dem Status der Sperrzone II herauszukommen, so der Landrat. "Wir sind mit dem Freistaat darüber im Gespräch und wollen so schnell wie möglich handlungsfähig werden", kündigt Stephan Meyer an. Insgesamt wurde im Kreisgebiet seit dem ersten Fall Ende Oktober 2020 bei 2.333 Wildschweinen das ASP-Virus nachgewiesen. (SZ/ju)