Zittau
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Theater: "Prinz von Preußen" ist erste Premiere der neuen Spielzeit

Das schwungvolle Musical auf Basis einer wahren Hochstaplergeschichte und mit Musik der 20er Jahre kommt ab 23. September auf die Bühne.

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Der "Prinz von Preußen" bei der Probe auf der Theaterbühne.
Der "Prinz von Preußen" bei der Probe auf der Theaterbühne. © Theater/Pawel Sosnowski

Das Musiktheater-Sparte eröffnet im Zittauer Theater seine Spielzeit 2023/24 am 23. September mit der schwungvollen Hochstaplerkomödie "Prinz von Preußen". "Das Musical von Dieter Brand und Harry Sander nach dem Buch von Helmut Bez und Jürgen Degenhardt sollte bereits im vergangenen November im Großen Haus Görlitz Premiere feiern, musste jedoch wegen des Wasserschadens, der die Bühne in Görlitz unbespielbar machte, damals abgesagt werden", teilte Jasmin Schröter, Sprecherin des Gerhart-Hauptmann-Theaters Görlitz/Zittau, mit. "Umso glücklicher sind wir, jetzt mit ebendiesem Stück am Großen Haus Zittau die neue Spielzeit beginnen zu können." Das zu Unrecht in Vergessenheit geratene Musical sei eine echte Wiederentdeckung und wird in Zittau – erstmals 45 Jahre nach der Uraufführung in Erfurt – gezeigt.

Der "Prinz von Preußen" bietet nach Angaben der Sprecherin "tolle Musik und Tänze im Stil der 20er-Jahre von Charleston über melodiöse Duette, die an Paul Abrahams Jazz-Operetten erinnern, bis hin zu Liedern im Stil von Bertolt Brecht und Kurt Weill". Neben eigens engagieren Musical-Stars und Mitgliedern des Musiktheater-Ensembles ist der Opernchor, die Tanzcompagnie des Theaters und die Neue Lausitzer Philharmonie zu sehen.

Die Musical-Komödie beruht auf einer wahren Begebenheit, den Erinnerungen des „falschen Prinzen“ Harry Domela, der in den 20er-Jahren den Thüringer Adel und die gesamte Weimarer Republik an der Nase herumführte. Mit Regisseur Kay Link und Choreograf Enrico Paglialunga sind zwei echte Musical-Profis am Werk. Sie haben eine entstaubte Fassung des Stückes erarbeitet. Paglialunga ist Co-Choreograf der bekannten Serie "Babylon Berlin".

Zwei Jahre nach der Ausrufung der Republik wünschen sich auch 1920 noch viele Untertanen den Kaiser und die Monarchie zurück. Da kommt ein junger Mann nach Berlin und wird schon bald für Furore sorgen: Harry Domela, 1904 im heutigen Litauen geboren, hat er als Jugendlicher in der baltischen Landwehr gegen die Bolschewiki und die Rote Armee gekämpft. Nun wird er als zu jung und als staatenlos aus dem Militär entlassen. So gerät er, ganz wie der als „Hauptmann von Köpenick“ berühmt gewordene Schuster Wilhelm Voigt, in die Zwickmühle der Bürokratie. Ohne Pass gibt es keine Aufenthaltserlaubnis, ohne diese keine Arbeit und ohne Arbeit keinen Pass. Chancenlos pendelt Harrys Leben zwischen Obdachlosenasyl und Straße, bis er eine Erfahrung macht: Selbst ein noch so kleiner Adelstitel kann dir in dieser Welt wieder auf die Beine helfen. Nun steigt Harry Domela als „echtes Blaublut“ in die „bessere“ Gesellschaft auf – mal nennt er sich von Liven, mal Baron Korff – bis er eines Tages in einem Luxushotel für einen ganz Großen gehalten wird: für Wilhelm, den Enkel des Kaisers, den ältesten Sohn des Kronprinzen.

Aufführungen im Zittauer Theater:

Sa., 23.09.2023, 19.30 Uhr (Premiere)

Fr., 29.09.2023, 19.30 Uhr

Fr., 06.10.2023, 19.30 Uhr

Fr., 13.10.2023, 19.30 Uhr

Sa., 21.10.2023, 19.30 Uhr

So., 29.10.2023, 15 Uhr