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Warum eine Puppe zwei 80-Jährige rührt

Schwestern erinnern sich an ihre Vertreibung im Zweiten Weltkrieg und finden im Zittauer Franziskanerkloster Bezüge zu ihrem Schicksal.

Von Silvia Stengel
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Ausweisung aus Kleinschönau am 22. Juni 1945. Fotos wie dieses sind eine Seltenheit, da das Fotografieren in dieser Situation absolut nicht erwünscht war und ohnehin nur wenige Menschen eine Kamera besaßen.
Ausweisung aus Kleinschönau am 22. Juni 1945. Fotos wie dieses sind eine Seltenheit, da das Fotografieren in dieser Situation absolut nicht erwünscht war und ohnehin nur wenige Menschen eine Kamera besaßen. © Museum Zittau

Sie hatten nur zwei Stunden Zeit, ihre Sachen zu packen und das Haus in Poritsch zu verlassen. Die Zwillinge Christa Klinger und Erika Schmidt erinnern sich noch genau an den Tag vor 75 Jahren, auch wenn sie damals erst fünf Jahre alt waren, die jüngsten von sieben Kindern. Ihre Mutter packte lauter Säcke, erzählt Erika Schmidt. Ihre Brüder lagen noch im Bett und glaubten gar nicht, dass sie in zwei Stunden fortmüssen. Mit zwei Leiterwagen liefen sie los. „Wir wussten nicht, wo wir hingehen“, sagt Erika Schmidt. 

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