Für eine Führung über die Baustelle über das gerade entstehende Trassenstück der neuen B178 zwischen der Ortsumfahrung von Zittau bei Oberseifersdorf/Eckartsberg bis zur Anschlussstelle in Oderwitz muss inzwischen wesentlich mehr Zeit eingeplant werden. Auf dem sechs Kilometer langen Abschnitt wird nun quasi auf der gesamten Länge gebaut.
In Höhe der Oberseifersdorfer Feldschänke ist an der derzeitigen B178 bereits zu sehen, wo künftig die neue Ortsverbindungsstraße zwischen Oberseifersdorf und Mittelherwigsdorf verlaufen wird. Die bisherige Straße wird dort zum Großteil bis etwa zum Bereich der Trinkwasserbrunnen kurz vor Mittelherwigsdorf zurückgebaut. Nur im Bereich der Feldschänke bleibt eine kleine Zufahrt von der bisherigen Straße bestehen. "Die wird aber schmaler sein, damit die Verkehrsteilnehmer nicht denken, die alte Straße gibt es noch und hier dann womöglich abbiegen", sagt Projektleiter Martin Richter.
Auf der künftigen Ortsverbindungsstraße haben bereits die Arbeiten für eine Brücke begonnen. Denn die Ortsverbindungsstraße wird hier über die neue B178 geleitet. Auch in diesem Bereich gibt es für das Bauwerk keinen guten Baugrund. Deshalb ist ein besonderes Verfahren notwendig.
Um den Baugrund zu verbessern, werden dort, wo die Widerlager vorgesehen sind, sogenannte Frankipfähle bis in den festen Bodenbereich gerammt. Nachdem diese später wieder herausgezogen sind, ist der entstandene Hohlraum mit Beton und Bewährungseisen gefüllt.
Etwas weiter in Richtung Oderwitz haben nun auch die Arbeiten für die "Fledermausbrücke" begonnen. Diese wird natürlich nicht gebaut, damit Fledermäuse darüber laufen können. "Aber sie dient zum Schutz der Tiere", sagt Martin Richter. Denn genau an dem Standort ist eine Schneise, die die Fledermäuse sich als Flugstrecke auserkoren haben. Durch den vielen Lkw-Verkehr auf der B178 könnten viele Tiere den Flug über die Straße nicht überleben.
Die Brücke hilft sozusagen, dass die Fledermäuse höher fliegen und nicht an der Windschutzscheibe oder an den Seitenwänden eines großen Lasters enden. Die Brücke wird zudem aber auch für einen Wirtschaftsweg gebraucht, der über die neue Bundesstraße geleitet werden muss.
- Nachrichten von Sächsische.de gibt es auch auf Facebook aus Löbau und aus Zittau.
Noch weiter in Richtung Oderwitz entsteht ebenfalls eine Brücke. Diese ist die einzige der sechs Brücken in dem sechs Kilometer langen Abschnitt zwischen Eckartsberg und Oderwitz, bei der die neue Bundesstraße über eine andere Straße - in dem Fall einem Wirtschaftsweg - führt.
Während die anderen Baustellen noch für Autofahrer von der Ferne aus sichtbar sind, ist diese Baustelle bisher die einzige entlang des sechs Kilometer langen Trassenabschnittes, die weder für Autofahrer noch für Wanderer einsehbar ist. Das Bauwerk entsteht zwischen Oberseifersdorf und Oderwitz etwa in Höhe Neufeldenstraße/Mittelstraße. Für die Brücke werden gerade die Widerlager gebaut.
Wegen des für solche Straßen- und Brücken-Bauprojekte relativ schlechten Baugrundes sind zum Verfestigen des Bodens insgesamt 10.000 Tonnen Kalk-Mischbinder eingeplant.
Zeitgleich werden an der Großbaustelle in Höhe Oberseifersdorf/Eckartsberg derweil schon die Arbeiten für die Oberbodenabdeckung vorgezogen. Riesige Mengen an Bodenaushub sind dafür bereits bewegt worden. Das geschieht jetzt aus der Erfahrung heraus, dass im Herbst oder zum Jahresende hin einfach die Begrünung nicht mehr so gut wächst. Zudem werden, damit es an den aufgeschütteten Hängen nicht zu Rutschungen kommt, diese mit Splitt gesichert.
Nachdem die kleine Brücke an der einstigen B178 kurz vor dem Abzweig nach Oberseifersdorf und dem dortigen Gewerbegebiet abgerissen wurde, ist nur wenige Meter daneben eine neue fast fertig. Wegen ihrer Größe wird sie fachmännisch allerdings nicht als Brücke, sondern lediglich als Durchlass bezeichnet. Unter ihm hindurch kann das Wasser aus den Dränagenleitungen in den Krebsbach fließen. Der Bach ist von hier an auf rund 100 Metern wieder offen gelegt worden. Tiere und Pflanzen erhalten so mehr Lebensraum.
Über diese kleine "Brücke" rollt später einmal der Straßenverkehr aus Richtung Großhennersdorf nach Zittau und umgekehrt, der auch über den Brückenneubau der neuen B178 führt. Wenn das möglich ist, wurde bereits die derzeitige Baustellenumfahrung bis zur Ampel an der Schnellstraße wieder zurückgebaut.
Unabhängig davon wachsen die Widerlager für die große Brücke, die künftig den Straßenverkehr von der derzeitigen alten B178 bei Eckartsberg über die neue Bundesstraße führt. Wenn die Brücke fertig ist, wird sie 37,50 Meter lang und 15,50 Meter breit sein.