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Hochschulstädte: Zittau und Görlitz wollen mit Titel auf Ortsschildern werben

Im März sollen beide Stadträte einen Beschluss dazu fassen. Den Vorschlag hat jetzt auch die CDU im Wahlkampf vorgebracht - und wird dafür von Zittaus OB scharf kritisiert.

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Ein Schild weist den Weg zur Hochschule. Bald soll der Hinweis auf die Studieneinrichtung auch auf dem Ortseingangsschild zu lesen sein.
Ein Schild weist den Weg zur Hochschule. Bald soll der Hinweis auf die Studieneinrichtung auch auf dem Ortseingangsschild zu lesen sein. © Archivfoto: Pawel Sosnowski

Zittau und Görlitz, beides Standorte der Hochschule Zittau/Görlitz, wollen künftig mit dem Titel "Hochschulstadt" auf ihren jeweiligen Ortseingangsschildern werben. Ein solcher Zusatz auf den offiziellen gelben Ortsschildern ist möglich, eine gesetzliche Anpassung erlaubt das jetzt wieder. Hochschulrektor Alexander Kratzsch hatte das angeregt, berichtet die Stadt Zittau. Daraufhin hätten sich die beiden Städte mit dem zuständigen Innenministerium, dem Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) sowie dem Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst in Verbindung gesetzt. Sie alle müssen einbezogen werden.

"Wir sind stolz auf diesen Standortfaktor und wissen auch um seine Bedeutung im Strukturwandel", erklärt der Zittauer Oberbürgermeister Thomas Zenker (Zkm) dazu. Im März soll nun in Zittau und Görlitz der gleichlautende entsprechende Beschlussvorschlag in die Stadträte eingebracht werden. Die Ratssitzungen werden voraussichtlich sogar am selben Tag stattfinden.

Vor wenigen Tagen hatte der CDU-Kreisvorsitzende Florian Oest gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Jungen Union, Johann Wagner, und dem Görlitzer Stadtrat Clemens Kuche eben diese Forderung öffentlich gemacht, dass Görlitz und Zittau - sowie auch Rothenburg mit der Polizeihochschule - sich bereits auf den Ortseingangsschildern als "Hochschulstadt" ausweisen sollen. Die Hochschulen müssten noch sichtbarer in der Öffentlichkeit werden und die Beschreibung "Hochschulstadt" sich als kulturelles Markenzeichen etablieren, so Oest und seine Mitstreiter.

OB Zenker aus Zittau kritisiert diesen Vorstoß. "Ich habe null Verständnis dafür, wenn genau das jetzt, kurz vor unserer konkreten Umsetzung die Herren Oest, Wagner und Kuche aus den verschiedenen CDU-Kreisebenen als Forderung - auch noch an uns - in der Presse platziert wird." Er sieht das klar als Maßnahme, um im Wahlkampf auf sich aufmerksam zu machen. "Ich hoffe doch sehr, dass den Dreien demnächst bessere und vor allem inhaltsreichere Kampagnen einfallen", so Zenker.

Für den Erfolg von Ideen sei es grundsätzlich hilfreich, diejenigen einzubeziehen, die zur Ausführung zwingend benötigt würden, führt Zenker weiter aus. Aktuell sei es weitaus wichtiger, parteiübergreifend klare Position zu beziehen für eine bessere Finanzausstattung der sächsischen Kommunen. (SZ)