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Große Spendenaktion für HSG-Boxclub Dreiländereck gestartet

Der Verein ist der einzige in Löbau-Zittau, bei dem geboxt wird. Die Mitgliederzahl ist so hoch wie nie. Doch es gibt nur einen Boxring und der muss ersetzt werden.

Von Holger Gutte
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Boxtrainer Stefan Brussig mit einer Trainingsgruppe des Boxclubs Dreiländereck. Die Abteilung der HSG Turbine Zittau braucht dringend Geld für einen Boxring.
Boxtrainer Stefan Brussig mit einer Trainingsgruppe des Boxclubs Dreiländereck. Die Abteilung der HSG Turbine Zittau braucht dringend Geld für einen Boxring. © Matthias Weber/photoweber.de

Larissa Müller fiebert ihrem großen Tag entgegen. Das zwölfjährige Mädchen hat am 6. Mai beim Zittauer Boxtag ihren ersten Boxkampf. "Angst habe ich nicht, Respekt schon", sagt sie. Seit etwa einem Jahr gehört sie dem Boxclub Dreiländereck an. Das Boxen macht ihr Spaß, genau wie den anderen etwa 15 Kindern in ihrer Trainingsgruppe. Unter den Zehn- bis Zwölfjährigen sind vier Mädchen. Sie sind keine Ausnahme. "Wir haben in jeder Trainingsgruppe Mädchen beziehungsweise Frauen", sagt Stefan Brussig. Er ist der Abteilungsleiter Boxen bei der HSG Turbine Zittau.

Im April besteht der Boxclub 23 Jahre. "Wir hatten noch nie so viele Mitglieder wie jetzt", erzählt er. Vom Kinder- bis zum Erwachsenenbereich ist die Mitgliederzahl auf nunmehr 63 angewachsen. Und dass, obwohl es während der Corona-Pandemie und auch danach einen Einbruch gab, weil nicht trainiert werden konnte. Bis aus Löbau kommen die Kinder und Jugendlichen.

Doch nun steht der einzige Boxclub im Altkreis Löbau-Zittau vor einem großen Problem. Ihr Boxring ist älter als der Verein. "Wir brauchen dringend einen neuen", sagt Stefan Brussig. Der Boxring ist gebraucht vor 22 Jahren zur Gründung des Boxclubs gekauft worden. Er stammt aus Weißwasser und wurde mit dem Ende des dortigen Boxsports veräußert. "Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube, dass ich selbst schon als Kind darin geboxt habe", erzählt Stefan Brussig. Damals boxte er in Niesky. Mit zehn Jahre hat der heutige Abteilungsleiter der HSG 1982 mit dem Boxsport angefangen und 2004 seinen letzten Kampf bestritten.

Nach dem Kauf ist der Boxring vor knapp 23 Jahren komplett saniert worden. "Über 1.000 Kämpfe vom zehnjährigen Floh bis zum Schwergewicht hat der Ring nun aber wieder hinter sich", schildert er. Tolle nationale und internationale Boxkämpfe wurden in ihm ausgetragen. Meister gekürt, aber auch Tränen und Blut vergossen. Das hat seine Spuren am Sportgerät hinterlassen. Eine erneute komplette Restauration wäre sehr kostspielig. Zudem ist der Ring mit drei Seilen nicht mehr zeitgemäß. Vier Seile sind längst Standard.

Um weiterhin erfolgreich nationale und internationale Boxveranstaltungen ausrichten zu können, entschied sich der Verein für einen Neukauf. 18.000 Euro kostet so ein neuer Ring. Dank einer Großsportgeräteförderung des Landessportbundes Sachsen können die Zittauer Boxer auf eine 50-prozentige Förderung hoffen. "Unseren Eigenanteil von 9.000 Euro versuchen wir durch Spenden und Sponsoren aufzutreiben", berichtet der HSG-Abteilungsleiter.

Seit dem 3. Februar läuft deshalb für die Boxer auch ein Crowdfunding-Projekt bei der Volksbank Löbau-Zittau. 5.000 Euro haben die Boxer dabei als Spendenziel angegeben. "Wir wollten sicherheitshalber nicht die volle Summe, die wir brauchen, ansetzen", sagt er. Denn wird die angegebene Summe nicht erreicht, müssen Spenden zurückgezahlt werden. 109 größere und kleine Unterstützer haben ihr Projekt bisher unterstützt. Über 6.800 Euro sind bis Dienstag gespendet worden. Bis zum 26. April ist dafür noch Zeit. "Wir sind überwältigt, über so viel Hilfe", sagt er.

Im September will der Boxclub sein internationales Boxturnier aufleben lassen. Sportler aus vier bis fünf Ländern steigen da manchmal in den Ring. Vielleicht ist bis dahin das Geld zusammen. Übrigens, wer Lust am Boxen hat, ist jederzeit im Boxclub willkommen. Trainiert wird in der Turnhalle der Weinau-Schule. Eine Anmeldung ist über 0176 34977875 oder [email protected] möglich.