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SZ-Autorin veröffentlicht Buch über die heilige Basilika in Hejnice

Petra Laurin hat ihr neuestes Werk vorgestellt. Darin geht es um den Wallfahrtsort Hejnice. Dafür gab es einen besonderen Anlass: die erste Wallfahrt seit Jahrzehnten.

Von Rolf Hill
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Autorin Petra Laurin hat ein Buch über die Wallfahrtsstätte im tschechischen Hejnice geschrieben.
Autorin Petra Laurin hat ein Buch über die Wallfahrtsstätte im tschechischen Hejnice geschrieben. © Rolf Hill

Auch in diesem Jahr zog es am 2. Juli, dem katholischen Fest „Mariä Heimsuchung“, zahlreiche Gläubige zur gleichnamigen barocken Basilika ins böhmische Hejnice (Haindorf). Besonders für Christen aus dem Dreiländereck gab es dabei einen besonderen Anreiz: Seit Jahrzehnten fand erstmalig wieder eine richtige Wallfahrt zu Fuß statt. Es war die 400. überhaupt nach der Reformation. Aus historischen Unterlagen geht hervor, dass die erste Wallfahrt von Ostritz nach Haindorf im Jahre 1623 stattfand, nachdem der heilige Ort im Isergebirge wieder in katholische Hände gekommen war.

Natürlich fanden sich an dem Wochenende nicht nur die "echten" Pilger, die den Weg zu Fuß oder mit dem Fahrrad angetreten hatten, im und am Wallfahrtsort ein. Neben streng gläubigen Katholiken nutzte auch eine große Zahl ehemaliger deutscher Bewohner des Friedländer Zipfels mit ihren Familien diesen Anlass zu einem Besuch der alten Heimat. Während besonders den älteren unter ihnen zumindest bekannt war, dass die hier verehrte heilige Madonna durch ihre Fürbitten bei Gott zahlreiche Wunder bewirkt haben soll, fehlten ihren Kindern und Enkeln meist solche Kenntnisse.

Doch dem konnte abgeholfen werden: Pünktlich zum Jubiläum wurde am vergangenen Wochenende das mehrsprachige Büchlein "Haindorf – Die Legende des Wallfahrtsortes" präsentiert und nach altem böhmischen Brauch getauft. Autorin ist die Journalistin Petra Laurin, Direktorin des "Hauses der deutsch-tschechischen Verständigung" in Jablonec nad Nisou/Rýnovice (Gablonc/OT Reinowitz). Sie ist unter anderem auch für die Sächsische Zeitung tätig.

In unterhaltsamer Form erzählt sie die seit mehr als 800 Jahren von Generation zu Generation überlieferte Geschichte, der die heutige Verehrung der liebreichen Madonna zugrunde liegt. Im wahrsten Sinne des Wortes untermalt wird der Text durch die stimmungsvollen Bilder der Illustratorin Monika Hanika aus dem hessischen Burghaun. Beide Frauen hatten bereits im Vorjahr das in Deutsch und Tschechisch verfasste Buch "Sagen und Märchen der Deutschen aus dem Isergebirge" geschaffen. Diese Tradition setzten sie nun nicht nur fort, sondern Monika Hanika fügte noch eine Variante in Paurisch, der alten Mundart der Deutschen im Isergebirge, hinzu. Petra Laurin: "Das war uns wichtig, denn unsere Eltern und Großeltern haben ja tatsächlich noch so gesprochen."

Abgerundet wird das Ganze durch eine Anzahl historischer Postkarten vom Schauplatz des Geschehens.

Das Buch ist zum Preis von 11,90 Euro sowohl im DDV-Lokal Zittau, Neustadt 18, als auch im Buchhandel und beim Mobilen Vertriebs- und Allroundservice Wolfgang Berndt, Oderwitz, Tel: 035842 24250, E-Mail: [email protected], erhältlich.

"Haindorf – Die Legende des Wallfahrtsortes/Hejnice – Legenda poutního místa"; Autoren: Petra Laurin (Text), Monika Hanika (Illustrationen); Herausgeber: Haus der deutsch-tschechischen Verständigung, Jablonec nad Nisou – Rýnovice; ISBN: 978-80-908039-7-8.