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Sie zeigen Senioren die schönen Seiten des Dreiländerecks

Warum ein Großschönauer und ein Rosenbacher ihre Heimat völlig neu kennengelernt haben und das jetzt auch anderen vermitteln.

Von Frank-Uwe Michel
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Dietrich Kowalski (links) und Fred Hofmann sind Senioren-Botschafter. Das bestätigt ein Zertifikat. Außerdem ist eine Broschüre entstanden, in der Interessenten viel Wissenswertes über die Grenzregion finden.
Dietrich Kowalski (links) und Fred Hofmann sind Senioren-Botschafter. Das bestätigt ein Zertifikat. Außerdem ist eine Broschüre entstanden, in der Interessenten viel Wissenswertes über die Grenzregion finden. © Rafael Sampedro/foto-sampedro.de

Die Jüngsten sind Fred Hofmann und Dietrich Kowalski nicht mehr. Der Großschönauer zählt 74, der Rosenbacher inzwischen 72 Jahre. Doch das stört die beiden nicht. Denn seit ein paar Monaten sind sie Senioren-Botschafter. Was das ist? "Wie der Name sagt: Wir möchten ähnlich alten Menschen unsere Botschaften überbringen." Bei denen es hauptsächlich um die deutsch-polnische Grenzregion geht. Um herausragende Bauwerke, schöne Landschaften und die Menschen, die hier leben.

Ausgangspunkt für Dietrich Kowalski war die Sächsische Zeitung. "Schon seit Jahren lesen meine Frau und ich dort die Artikel über die Nachbarländer gern. Irgendwann reifte der Entschluss, Niederschlesien und das Riesengebirge näher kennenzulernen." Dabei kam dem Rosenbacher ein Angebot des Internationalen Begegnungszentrums St. Marienthal gerade recht. Im Sommer 2017 lud das IBZ fitte Senioren zum Aufbau von Kompetenzteams 55+ für den deutsch-polnischen Grenzraum ein. Kowalski machte mit und knüpfte so intensive Kontakte, dass daraus die Partnerschaft seiner Heimatgemeinde mit Gromadka (Gremsdorf) bei Boleslawiec (Bunzlau) erwuchs.

Als Folgeprojekt legte das IBZ gemeinsam mit der polnischen Agentur für regionale Entwicklung der Riesengebirgsregion (Karr) die Weiterbildung zu Senioren-Botschaftern auf. Interessenten von beiden Seiten machten mit - darunter diesmal auch Fred Hofmann. "Ich bin Hobby-Historiker, beschäftige mich gern mit der Geschichte unserer Region. Als ich das Angebot las, dachte ich: Das ist genau mein Fachgebiet."

Die schönsten Flecken kennengelernt

Was folgte, war ein intensiver Wissensaustausch diesseits und jenseits der Neiße. "Wir haben unseren polnischen Partnern die schönsten Flecken der Oberlausitz gezeigt. Zum Beispiel Großschönau mit dem Damastmuseum, die Altstadt von Bautzen, den Faktorenhof in Eibau, auch Oybin und die Schmalspurbahn sowie Görlitz und die Schminke-Villa in Löbau", erzählt Kowalski. Im Gegenzug bereisten sie das Hirschberger Tal mit all seinen Schlössern, besuchten das Riesengebirgsmuseum in Jelenia Gora (Hirschberg) und in der früheren Industriestadt Kowary (Schmiedeberg) den dortigen Miniaturenpark.

Kowalski und Hofmann sind jetzt Experten für die Region beiderseits der Neiße, was touristische Schwerpunkte und prägende Landschaften betrifft. Greifbares Ergebnis ihrer gemeinsamen Arbeit ist eine etwa 100 Seiten starke Broschüre, in der alle teilnehmenden Senioren-Botschafter über ihre Studienreisen berichten und Tipps geben zu dem, was so sehenswert hier ist. Die beiden Freunde wollen nun noch mehr: Sie hoffen, dass sie als Senioren-Botschafter ihr Wissen auch an weitere Interessenten vermitteln können.

Interessenten, die mit den Senioren-Botschaftern Fred Hofmann und Dietrich Kowalski in Kontakt kommen möchten, melden sich per E-Mail unter [email protected] oder [email protected]