SZ + Zittau
Merken

Mit 23 Jahren selbstständig gemacht

Nach seinem Meisterbrief gründet ein Leutersdorfer seine eigene Firma und macht anderen Mut.

Von Holger Gutte
 3 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Nico Wittwer hat den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt und mit seiner Kälte-Klima-Oberlausitz GmbH eine eigene Firma gegründet.
Nico Wittwer hat den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt und mit seiner Kälte-Klima-Oberlausitz GmbH eine eigene Firma gegründet. © Rafael Sampedro/foto-sampedro.de

Nico Wittwer erfüllt sich seinen Traum. Der 23-jährige Leutersdorfer hat sich selbstständig gemacht. "Es läuft gut", sagt er. Nach seiner Ausbildung zum Mechatroniker für Kältetechnik schloss er gleich die Meisterschule an. Seit Dezember vergangenen Jahres hat er nun schon seinen Meisterbrief in der Tasche. "Wenn ich einmal beim Lernen war, wollte ich gleich weitermachen", erzählt er. In seinem Hinterkopf schwebte schon länger der Gedanke, einmal eine eigene kleine Firma zuhaben.

Doch sein Abschluss machte es ihm schwerer, in der Oberlausitz einen Job zu finden. "Einen Meister suchte hier niemand." Nico Wittwer wollte aber unbedingt in der Oberlausitz bleiben. Also wagte er gleich den Schritt in die Selbstständigkeit und meldete im Juni mit seiner Kälte-Klima-Oberlausitz GmbH sein Gewerbe an.

"Ich habe mit meiner Freundin darüber geredet und wir haben uns gefragt, trauen wir uns das zu? Und sie hat mich darin bestärkt", erzählt er - und ist froh darüber. Schließlich heißt das auch, gemeinsam Abstriche in der Freizeit zu machen. Denn nach 16 Uhr ist längst nicht Feierabend. Nico Wittwer kennt das von seiner Mutter. Die betreibt eine Physiotherapie in Leutersdorf.

Sein Berufswunsch stand für ihn schon länger fest. Der Vater des 23-Jährigen ist Kälteanlagenbauer. "Das hat auch mich gereizt", sagt er. Schon als Schüler ist er einmal Praktikant bei der KDR-Kälte- und Klimaanlagenbau GmbH in Spitzkunnersdorf gewesen.

Vorübergehend ist sein Firmensitz noch in Spitzkunnersdorf. Aber wenn alles klappt, verfügt er schon im Oktober über ein eigenes Büro und ein Lager in Leutersdorf. Das befindet sich dann dort in der Geschwister-Scholl-Straße 22b.

"Ich kann jedem, der überlegt, sich selbstständig zu machen, nur dazu raten. Wenn du richtig mit Herzblut dabei bist, Familie und Partnerin dich unterstützen, klappt das auch", sagt Nico Wittwer. "Es ist ein schönes Gefühl, wenn du einen Auftrag erledigt hast, und der Kunde sich bei dir bedankt", fügt er hinzu. Das motiviert.

Gerade installiert er bei einem Unternehmen in Seifhennersdorf in deren Server-Raum eine Klimaanlage. Das Arbeitsspektrum von Nico Wittwer ist groß. Er baut in Bäckereien und Fleischereien Kühltheken und Kühlzellen ein, wartet und repariert sie. Er sorgt in Brauereien für die nötige Kälte für den Gerstensaft und in Krankenhäusern für die Kühlung der Blutkonserven. Alles, was irgendwie mit Kälte- und Klima-Anlagen zu tun hat, ist sein Metier.

Zunehmend gehören dazu auch Klimaanlagen in Bürogebäuden und Wohnhäusern. Durch die heißen Sommer lassen sich auch immer mehr Familien in ihre Stube oder Schlafstube eine Klimaanlage einbauen, schildert er. Noch vor einigen Jahren war daran gar nicht zu denken - höchstens für Hotels.

Der Beruf wird immer abwechslungsreicher. Nico Wittwer legt Wert auf Qualität und Kundenzufriedenheit. Bewusst ist sein Firmenlogo in den Oberlausitzfarben gehalten und im Hintergrund das Gebirge mit der Lausche angedeutet. "Die Leute freuen sich, wenn sie sehen, das ist eine Firma aus der Region", sagt er. Dort ist auch der Kundenkreis, den sich Nico Wittwer aufbauen möchte.

Seine Auftraggeber kommen aus dem Raum Zittau, Löbau, Görlitz und Bautzen. "Ich habe aber auch schon im Krankenhaus in Weißwasser gearbeitet. Wenn dir die Arbeit Spaß macht, schaust du nicht auf die Uhr und nimmst mal längere Wege in Kauf", berichtet der Jungunternehmer.