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Annäherung beim zweiten Treffen der Montagsdemo-Lager in Zittau?

Delegationen der beiden Zittauer Montagsdemos suchen den Dialog. Doch über das Ergebnis der Diskussionen gibt es unterschiedliche Auffassungen.

Von Thomas Christmann & Markus van Appeldorn
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Stephan Kühne (l.) und Professor Peter Dierich als Leiter der beiden Dialog-Delegationen.
Stephan Kühne (l.) und Professor Peter Dierich als Leiter der beiden Dialog-Delegationen. ©  Matthias Weber

Spätestens seit Corona beklagen viele Menschen eine gesellschaftliche Spaltung in Deutschland. Auf dem Markt in Zittau manifestierte sich das in den Treffen zweier als unversöhnlich erscheinenden Lager von Montags-Demonstranten. Doch zum zweiten Mal trafen sich beide Seiten nun zum Dialog - erstmals mit einem gemeinsamen Beschluss. Und es soll weitere Treffen geben.

Einer der Initiatoren des Dialogs ist der ehemalige Hochschul-Rektor und Professor Peter Dierich, Mitorganisator der "klassischen" Zittauer Montagsdemos, die ihren Ursprung in der Gegnerschaft von staatlicher Corona-Maßnahmen haben. Gegen diese formierte sich ein "Anti-Rechts"-Protest. Aus diesem Lager suchte Stephan Kühne - ein langjähriger Mitarbeiter von Professor Peter Dierich an der Hochschule - den Dialog. Am Donnerstag kam es nun zum zweiten Dialogtreffen von Delegationen beider Seiten.

"Wir haben gemeinsam beschlossen, ein Schreiben an die Staatsregierung zu richten mit der Forderung nach einer Aufarbeitung der Corona-Krise", berichtet Peter Dierich zum Ergebnis dieses Treffens. Stefan Kühne kann die Aussage des Professors nicht bestätigen. Er spricht dabei von einem Missverständnis.

Auf dem Treffen haben nach seiner Auskunft beide Seiten miteinander diskutiert: Beispielsweise über den Respekt, der allen Menschen gebührt - unabhängig von Hautfarbe, Herkunft, Geschlecht und sexueller Orientierung. Genauso wie über die Ablehnung von Rechtsextremismus und verschiedene Demokratiemodelle.

Nur: "Es besteht noch viel Klärungsbedarf, ehe wir überhaupt mal zu einer gemeinsamen Erklärung kommen können", schreibt er. Es gebe zwar die Bereitschaft, über einen "Corona-Brief" zu reden. Aber keinen Beschluss, diesen tatsächlich zu verfassen und abzusenden, so Stefan Kühne. Ein weiteres Treffen ist für den 16. Mai geplant.