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Nach Kabeldiebstahl: RB 65 fällt noch viel länger aus

Die RB65 fällt zwischen Zittau und Hagenwerder wird noch Monate nicht fahren.

Von Markus van Appeldorn
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Die Eisenbahnbrücke über die Neiße in Hirschfelde wird immer wieder zum Tatort von Kabeldieben.
Die Eisenbahnbrücke über die Neiße in Hirschfelde wird immer wieder zum Tatort von Kabeldieben. © SAE Sächsische Zeitung

Die Bahnverbindung zwischen Zittau und Görlitz ist seit Wochen ein einziges Ärgernis. In der letzten Juniwoche hatten mal wieder unbekannte Kabeldiebe an der Neißebrücke in Hirschfelde zugeschlagen und so den Bahnverkehr lahmgelegt. Nur mit Mühe konnte die Odeg als Betreiberin der RB65 überhaupt einen Schienenersatzverkehr auf die Beine stellen - und der funktioniert mehr schlecht als recht. Jetzt gibt die Odeg bekannt: Der Zugausfall dauert noch viel länger als gedacht.

"Vom 19. Juli bis voraussichtlich 30. September 2022 entfällt weiterhin der Abschnitt zwischen Zittau und Hagenwerder sowie in der Gegenrichtung", teilt das Unternehmen nun mit. Grund sei eben jener Kabeldiebstahl, verbunden mit Instandsetzungsarbeiten der DB Netz AG. "Ein Ersatzverkehr mit Bussen wird für Sie eingerichtet", heißt es. Rollstühle, Kinderwagen und Fahrräder könnten mit dem Ersatzverkehr nur eingeschränkt befördert werden. "Bei wenig Platz haben Rollstühle und Kinderwagen Vorrang. Ein Anspruch auf Mitnahme des Fahrrades besteht nicht", so die Odeg.

Eigentlich sollte der Schaden am 4. Juli wieder behoben sein, die Züge wieder rollen. Doch zwischenzeitlich wurde der Schienenersatzverkehr (SEV) bis zum 18. Juli verlängert. Doch ob der SEV überhaupt fährt, ist eher Glückssache. So berichtete ein SZ-Leser am Dienstagmorgen: "Viele Fahrgäste standen heute Morgen in Zittau am ZOB und wussten nicht, dass der SEV-Bus nicht zu der ursprünglich angegeben Zeit fährt. Gleiches gilt für die Gegenrichtung." Als Grund dafür habe ein Busfahrer der KVG erklärt, dass schlicht zu wenig Fahrer zur Verfügung stünden, um den SEV aufrechtzuerhalten.

Odeg-Pressesprecherin Swantje Mielke bestätigt diesen Umstand auf SZ-Nachfrage - und es sei auch völlig ungewiss, ob sich an dieser Situation irgendetwas ändern werde. Es könne durchaus passieren, dass ein SEV-Bus fahre, dann aber über mehrere Stunden keiner mehr. Ein Fahrplan für den SEV werde nun täglich erstellt und auf der Odeg-Internetseite https://www.odeg.de/sondermeldungen (unter "RB 65") publiziert. Die Alternativen: Der Bus der Linie 12 ab Zittau Bahnhof, der aber nur alle zwei Stunden fährt oder stündlich ab Zittau Bahnhof mit dem Plusbus der Linie 10 zum Bahnhof Löbau, von dort weiter mit dem Zug nach Görlitz.