Nach monatelanger Vollsperrung: B99 wird bald geöffnet - aber nur über den Winter
Seit 10. Mai ist auf der B99 zwischen Abzweig Schlegel und Ostritz kein Durchkommen mehr. Im Laufe des darauffolgenden halben Jahres wurde die rund 4,1 Kilometer lange Strecke bis zum Bergfrieden oberhalb von Ostritz grundhaft erneuert. In wenigen Tagen, so das Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv), sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Dann kann auch der Verkehr wieder fließen. Sprecher Franz Grossmann: "Die Streckenfreigabe wird nach aktuellem Stand voraussichtlich am 24. November erfolgen."
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Grund für die umfangreichen Arbeiten war die starke Beanspruchung der Strecke, die immerhin die wichtigste Straßenverbindung zwischen Zittau und Görlitz ist. Deshalb musste nicht nur die Asphalt-, sondern auch die darunterliegende Tragschicht ausgetauscht werden. Außerdem wurden Durchlässe erneuert und die Bushaltestellen am Bergfrieden entsprechend der jetzt gültigen Standards barrierefrei gestaltet. Dabei lief nach Angaben des Lasuv-Sprechers alles weitgehend ohne Zwischenfälle ab. Der geplante Bauablauf sei eingehalten worden, so Grossmann. Auch "wesentliche Mehrarbeiten" gab es nicht.
Aktuell sind einige Restarbeiten im Gange. "Bis zur Verkehrsfreigabe werden noch Bankette eingebaut, bestehende Feld- und Wanderwege fertig angebunden, Beschilderungen aufgestellt und die Markierung wird aufgebracht", heißt es aus dem Landesamt. Zudem würden noch neue Schutzplanken im Bereich Bergfrieden montiert. Und auch bei den Bushaltestellen muss noch letzte Hand angelegt werden. Die Kosten für diesen ersten Teilabschnitt der Straßenerneuerung bis Ostritz belaufen sich auf etwa 4,9 Millionen Euro und werden vom Bund getragen. Dieser finanzielle Rahmen werde, so Grossmann, nach den bisher vorliegenden Erkenntnissen eingehalten.
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Im kommenden Jahr macht das Lasuv weitere etwa zwei Millionen Euro locker. Dann ist der zweite Bauabschnitt vom jetzigen Bauende am Bergfrieden bis zum Ortseingang Ostritz an der Reihe. Die Länge beträgt rund 1,5 Kilometer. Und obwohl die Distanz im Vergleich zur jetzt erneuerten Strecke recht kurz ist, müssen Autofahrer erneut mit einer langen Vollsperrung der B99 rechnen. Nach jetzigem Planungsstand wird mit dem Baubeginn im April und dem Abschluss der Arbeiten im Oktober 2024 gerechnet. Also genauso lange oder unter Umständen noch länger, als die Arbeiten 2023 gedauert haben. Geschuldet ist dies den schwierigen Streckenverhältnissen, die auf die beauftragten Firmen warten. Immerhin ist die Straße zwischen Bergfrieden und Ortseingang sehr kurvig und weist ein erhebliches Gefälle auf.
An der Umleitung ändert sich laut Franz Grossmann im nächsten Jahr voraussichtlich nichts. Der überregionale Verkehr soll von Zittau aus über die B178, weiter entlang der S128 über Großhennersdorf und Bernstadt mit der Auffahrt auf die B99 bei Hagenwerder fließen. Die Anbindung von Bernstadt über Kiesdorf nach Ostritz sei dagegen für den lokalen und regionalen Verkehr gedacht.