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Kein Geld mehr für Sozialarbeit am Gymi: Zittauer Eltern starten Petition

Die Stelle der Schulsozialarbeiterin am Christian-Weise-Gymnasium wurde gestrichen. Dagegen wehren sich Eltern. So kann man sie unterstützen:

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Am Zittauer Christian-Weise-Gymnasium gibt es ab Januar keine Schulsozialarbeiterin mehr.
Am Zittauer Christian-Weise-Gymnasium gibt es ab Januar keine Schulsozialarbeiterin mehr. © Matthias Weber/photoweber.de

Ab dem 1. Januar 2024 wird es am Zittauer Christian-Weise-Gymnasium keine Schulsozialarbeiterin mehr geben. Die Stelle fällt weg, das Geld dafür ist gestrichen worden. Künftig soll laut einer Förderrichtlinie des Freistaats Schulsozialarbeit hauptsächlich für Oberschulen finanziert werden.

Als das bekannt wurde, hatte Schulleiter Ingo Elmenthaler gemeinsam mit weiteren Zittauer Schulleitern, dem Elternrat und den Schulsozialarbeitern Landrat Stephan Meyer einen Breif geschrieben und ihren Unmut zum Ausdruck gebracht. Doch das reicht nicht, um etwas zu bewegen, so Ingo Elmenthaler jetzt in einem Schreiben an die Eltern.

Denn die Schulsozialarbeit wird vom Freistaat Sachsen finanziert. Der Landkreis ist als Träger nur für die Priorisierung der Mittel zuständig. Darum haben Eltern nun eine Petition gestartet, die sie beim Petitionsausschuss des Sächsischen Landtags einreichen wollen. Sie fordern, die Förderrichtlinie entsprechend zu ändern, sodass alle Schularten berücksichtigt werden und finanzielle Mittel für die Schulsozialarbeit an allen Schulen zur Verfügung zu stellen.

Die Arbeit der Sozialarbeiter an den Schulen sei enorm wichtig - unabhängig von der Schulart, erklären die Eltern in der Petition. Gerade an Gymnasien sei der Leistungsdruck groß, das tägliche Lernpensum hoch. Nicht selten gingen damit Probleme wie Ess- und Angststörungen, Prüfungsängste, Depressionen, Medikamentenmissbrauch und Spielsucht einher, was nicht unterschätzt werden dürfe. Viele Schüler würden zudem im Elternhaus nicht für den Umgang mit sozialen Medien vorbereitet und der Medienkonsum werde kaum gesteuert. Dies führt zu weiteren Problemen wie Mobbing, Gewaltausbrüche und Mediensucht.

Aufgrund der Corona-Pandemie liegen schwierige Jahre hinter vielen Schülern. Psychische Belastungen seien deutlich gestiegen, argumentieren die Eltern. Eine verlässliche Anlaufstelle und Beratung durch eine qualifizierte Fachkraft an jeder Schule sei unerlässlich. "Wir sind entsetzt, dass so kurzfristig die finanziellen Mittel für die Stelle der Schulsozialarbeiterin wegfallen." Denn für das zweite Schulhalbjahr sind bereits viele Veranstaltungen geplant, die nun alle ersatzlos ausfallen. Dazu gehört das Streitschlichter-Programm in Klassenstufe 5 und das Projekt zur Suchtprävention in Klassenstufe 8.

Die Petition kann jeder online unterzeichnen, der das Anliegen unterstützen möchte. Sie ist am Donnerstag gestartet und läuft noch zwei Monate. Bisher hat sie deutlich über 250 Unterstützer. 12.000 sind nötig für ein Quorum. Das heißt, dann müssen die Entscheidungsträger eine Stellungnahme dazu abgeben. (SZ)