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"Pflegeberater geben neutral und unabhängig Auskunft"

Der SZ-Lebensbegleiter ist am 2. September in Zittau mit dem Vortrag "Demenz und Alterseinsamkeit" zu Gast. Vor Ort ist Diana Kurzawa von der AOK.

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Diana Kurzawa von der AOK Pflegeberatung steht am 2. September bei der Veranstaltung des SZ-Lebensbegleiters in der AOK-Filiale Zittau als Ansprechpartnerin für Betroffene und Pflegende zur Verfügung.
Diana Kurzawa von der AOK Pflegeberatung steht am 2. September bei der Veranstaltung des SZ-Lebensbegleiters in der AOK-Filiale Zittau als Ansprechpartnerin für Betroffene und Pflegende zur Verfügung. © AOK/SZ-Montage

Von Katrin Fiedler

Zittau. Die Sachsen werden immer älter. Der Anteil der Senioren, also jener Menschen im Alter ab 65 Jahren, lag im Jahr 2000 bei 19 Prozent. Laut Sächsischem Staatsministerium stieg er bis 2015 auf 25 Prozent. Tendenz steigend: 2030 wird ein Zuwachs auf mehr als 30 Prozent erwartet.

Älter werden soll die Lebensqualität nicht mindern, das ist der Wunsch aller. Dabei steht die Selbstbestimmung stark im Fokus. Doch was tun, wenn Krankheiten das Leben erschweren - zum Beispiel eine Demenz? Am 2. September wird Professor Markus Donix zu diesem Thema einen Vortrag halten. Er ist an der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus tätig und dort Direktor des Universitäts DemenzCentrums. In den Räumen der AOK Plus Filiale Zittau wird der Experte für Gerontopsychiatrie mit Schwerpunkt Demenzforschung per Video zugeschaltet sein.

Auch Diana Kurzawa ist anwesend und wird für Betroffene wie auch Pflegende als Ansprechpartnerin Antworten finden. Die SZ hat die Fachfrau der AOK Plus Pflegeberatung vorab befragt.

Frau Kurzawa, wer kann eine Pflegeberatung nutzen?

Alle die Leistungen nach Sozialgesetzbuch XI beantragt haben oder bereits erhalten. Stimmt der Pflegebedürftige zu, können auch seine Angehörigen diese Beratung in Anspruch nehmen. Übrigens haben die Versicherten ein Wahlrecht, was den Beratungsort betrifft.

Was leisten Pflegeberaterinnen und -berater?

Sie beraten neutral und unabhängig über alle Leistungen. Über einen Antrag entscheiden sie jedoch nicht. Damit ihre Beratung allumfänglich sein kann, sind sie gut mit regionalen Hilfs- und Unterstützungsanbietern vernetzt und arbeiten eng mit anderen Kostenträgern zusammen.

Wie muss ich mir den Ablauf einer Pflegeberatung vorstellen?

Wir sprechen mit den Betroffenen und deren pflegenden Angehörigen, meist ist das die Familie. Dabei wird die Gesundheits-, Pflege-, Lebens- und Wohnsituation betrachtet. Wir stellen klar, welche verschiedenen Leistungen die Pflegeversicherung zu bieten hat und unterstützen bei der Vorbereitung auf eine Pflegebegutachtung durch den Medizinischen Dienst. Außerdem wird erörtert, wie zu Hause gepflegt werden und der Bereich etwa durch bauliche Arbeiten angepasst werden kann. Ist eine Pflege in den eigenen vier Wänden nicht mehr möglich, zeigen wir regionale Hilfsangebote wie etwa durch Pflegedienste oder -heime auf. Wie werden sie gefunden? Was kosten sie und ab wann ist ein Umzug sinnvoll? All das wird besprochen.

Was sagen Sie pflegenden Angehörigen?

Wir zeigen ihnen, welche Entlastungsangebote es gibt oder auch wie der Pflegebedürftige so gut wie möglich aktiv bleiben kann. Außerdem wird informiert, welche Hilfen es durch Ehrenamtliche gibt. Darüber hinaus machen wir auf Pflegekurse aufmerksam, an denen teilgenommen werden kann. Unsere Beratungen sind zielgruppenspezifisch, das heißt, für Familien mit pflegebedürftigen Kindern, schwierigen Demenz- und Palliativsituationen. Diese Ausrichtung macht es einfacher, auf individuelle Fragen und Lebenssituationen einzugehen.

Wie konkret ist der Beratungsumfang?

Er hängt immer von der individuellen Situation ab und wird während eines ausführlichen Gesprächs in Form einer Anamnese durch den Pflegeberater beurteilt. Dann erarbeiten wir gemeinsam konkrete Ziele und Maßnahmen. Die Umsetzung wird besprochen und in einem Versorgungsplan festgeschrieben. Übrigens können Pflegebedürftige und Angehörige diese Beratung wiederholt nutzen.

SZ-Lebensbegleiter ist am Donnerstag, 2. September 2021, in Zittau unterwegs.

Beginn: 15.30 Uhr (Einlass 15 Uhr)

Vortrag: „Demenz und Alterseinsamkeit“ mit Prof. Donix von der Uniklinik Carl Gustav Carus Dresden

Ort: AOK PLUS Filiale Zittau, Hochwaldstraße 4, 02763 Zittau.

Kostenlose Parkplätze: „An der Sporthalle“

Tickets: 8,90 Euro, inklusive Kaffee und Kuchen. Käuflich erwerbbar in allen DDV Lokalen und unter Telefon 0351 4864-1827.

www.sz-lebensbegleiter.de