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Zittauer Unternehmer und Sportler ist tot

Spediteur Maik Binsch ist am Dienstagabend völlig überraschend gestorben. Am Nachmittag hatte der 56-Jährige noch Judo trainiert.

Von Jana Ulbrich
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Der Zittauer Umzugsunternehmer Maik Binsch - hier auf einem älteren Foto - ist am Dienstag völlig überraschend gestorben.
Der Zittauer Umzugsunternehmer Maik Binsch - hier auf einem älteren Foto - ist am Dienstag völlig überraschend gestorben. © SZ-Archiv: Matthias Weber

Es ist unfassbar für seine Familie, seine Freunde, die Mitarbeiter seiner Firma und seine Sportfreunde von der HSG Turbine Zittau: Maik Binsch ist tot. Mitten aus dem Leben gerissen ist der bekannte Zittauer Spediteur und Umzugsunternehmer am Dienstag, dem 22. Februar, völlig überraschend gestorben. Er wurde nur 56 Jahre alt.

Seine Sportfreunde der Abteilung Judo der HSG Turbine Zittau haben ihrem aktiven Vereinsmitglied und Nachwuchs-Trainer auf der Vereinsseite im Internet einen Nachruf geschrieben. Maik Binsch war der erfolgreichste Judoka, den es in Zittau je gegeben hat. Er holte zahlreiche Titel, wurde erst im vergangenen Jahr Deutscher Meister, gewann 2007 die Bronzemedaille bei den Judo-Europameisterschaften. Seit 2019 steht sein Name für seine Verdienste um den Sport im Goldenen Buch der Stadt Zittau.

Sportlich hat Binsch im vorigen Jahr zudem das Größte erreicht, das ein Judoka erreichen kann: Mit dem Erringen des Fünften Dan, dem höchsten Grad des Schwarzen Gürtels, den man durch technische und geistige Perfektionierung erlangen kann, hat er sich seinen Kindheits- und Lebenstraum erfüllt. Er schaffte damit, was im Judo nur ganz wenige Sportler erreichen.

Erfolgreich war der Zittauer aber nicht nur im Sport, sondern auch als Unternehmer: Unter seinem Namen gründete er gleich nach der politischen Wende 1990 in seiner Heimatstadt Zittau eine Umzugsfirma. Heute hat das Unternehmen Geschäftsstellen in Zittau, Görlitz, Löbau, Bautzen und Dresden. Rund 1.500 Umzüge fahren die 30 Mitarbeiter pro Jahr.

Die Philosophie seines Sports war ihm immer auch Credo in seiner Arbeit als Unternehmer: "Entscheidend ist nicht, dass du besser bist als alle anderen. Wichtiger ist, dass du besser bist, als du gestern warst", hieß sein Lebensmotto. "Nach dieser japanischen Lebensweisheit vom Jigoro Kano arbeiten wir seit 1990 und bemühen uns, jeden Tag besser zu werden", so sagte er es einmal selbst.

"Maik hatte für alle immer ein offenes Ohr. Ein Nein gab es bei Ihm nicht. Egal ob als Sponsor, Arbeiter oder Freund", so schreiben seine Sportfreunde im Nachruf. "Er war immer da, wenn er gebraucht wurde." An diesem Dienstag, dem 22. Februar 2022, hat Maik Binsch wie immer in der Zittauer Judohalle trainiert. Am Abend hat sein Herz aufgehört zu schlagen. Er hinterlässt seine Frau, seine drei Töchter und Enkel.