Zittau
Merken

Ostritzer Ehrenbürger Clemens Geißler ist tot

Der Professor aus Niedersachsen hatte die Idee zur Gründung des Internationalen Begegnungszentrums St. Marienthal. Er wurde 91 Jahre alt.

 2 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Für seine Verdienste um das IBZ St. Marienthal hat Ostritz Prof. Clemens Geißler zum Ehrenbürger gemacht. Nun ist er gestorben.
Für seine Verdienste um das IBZ St. Marienthal hat Ostritz Prof. Clemens Geißler zum Ehrenbürger gemacht. Nun ist er gestorben. © Fotos: IBZ/Weber (Archiv), Montage: SZ-Bildstelle

Der Ehrenbürger der Stadt Ostritz und Ehrenvorsitzende des Kuratoriums des Internationalen Begegnungszentrums St. Marienthal, Prof. Dr. Dr. h.c. Clemens Geißler, ist am 5. Januar im Alter von 91 Jahren verstorben. Das teilte Michael Schlitt, Vorstandsvorsitzender des IBZ, mit. Geißler hinterlässt neben seiner Ehefrau drei Töchter, acht Enkelkinder und zwei Urenkel.

Prof. Geißler hatte laut Schlitt die Idee, in den verfallenen ehemaligen Wirtschaftsgebäuden des Klosters St. Marienthal das Internationale Begegnungszentrum zu errichten. "Über viele Jahre hinweg war er als ehrenamtlicher Vorsitzender des Kuratoriums und ehrenamtliches Mitglied des Stiftungsrates des IBZ Ideengeber und „Motor“ beim Auf- und Ausbau", so der Vorstandsvorsitzende.

Geißler hatte 1992 zusammen mit anderen die Konzeption für das IBZ erarbeitet. Mehr als einhundert Mal fuhr er zwischen 1991 und 2022 von seinem Wohnort Langwaden bei Hannover, wo er auch an der Universität arbeitete, nach St. Marienthal, um das IBZ zu unterstützen. Erst 2017 waren alle Gebäude endgültig saniert. „Prof. Geißler hat weder Reisekosten noch sonst irgendein Honorar erhalten", so Schlitt. "Sein Einsatz für das IBZ war originell, beispielhaft, kompetent, zeitintensiv und sehr erfolgreich." Geißler selbst wurde aus seiner Heimat in Ostpreußen - heute Polen - vertrieben und war laut Schlitt "im besten Sinne ein selbstloser und engagierter Brückenbauer zwischen Ost- und Westdeutschland, zwischen Ost- und Westeuropa.“

Als Dank für seine Arbeit wurde Geißler 1998 mit der St.-Benno-Medaille des Bistums Dresden-Meißen und mit der Ehrenbürgerschaft der Stadt Ostritz ausgezeichnet. 2003 wurde er Ehrenvorsitzender des IBZ-Kuratoriums. Das IBZ bedankte sich zudem, indem es dem früheren Wirtschaftsgebäude des Klosters, dem ehemaligen Kälberstall, den Namen „St. Clemens-Haus“ gegeben hat. In dem Gebäude hängt ein großformatiges Porträt von ihm, das seine Tochter Hildegard, eine Malerin, anfertigte. (SZ)