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Olbersdorf: Das wollen die Bürgermeister-Kandidaten

Am 12. Juni ist Bürgermeisterwahl. In Olbersdorf tritt Amtsinhaber Andreas Förster gegen Einzelkandidat Mike Herglotz an. Was beide auf die SZ-Fragen antworten.

Von Jana Ulbrich
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Blick auf Olbersdorf.
Blick auf Olbersdorf. © Matthias Weber/photoweber.de

Seit 1990 ist Andreas Förster Bürgermeister in Olbersdorf. Schon jetzt ist er damit einer der dienstältesten Gemeindeoberhäupter überhaupt. Und der 60-Jährige will noch eins draufsetzen und sich am 12. Juni um eine fünfte und letzte Amtszeit bewerben. Einer könnte das verhindern: Mike Herglotz, 57, selbstständig. Der ehemalige Gemeinderat der Wählervereinigung 100pro Olbersdorf tritt als Einzelkandidat gegen den Amtsinhaber an. Hier stellen sich die beiden Kandidaten vor und sagen, was sie künftig in ihrem Ort erreichen wollen.

Andreas Förster

Andreas Förster will Bürgermeister in Olbersdorf bleiben.
Andreas Förster will Bürgermeister in Olbersdorf bleiben. © Uwe Tölle

Andreas Förster ist 60 Jahre alt, gebürtiger Zittauer und wohnt seit 1989 in Olbersdorf. Er ist verheiratet, hat eine erwachsene Tochter und einen Enkelsohn. Er hat Landwirtschaft an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg studiert und war bis zu seiner Wahl zum Bürgermeister Leiter der Kreispflanzenschutzstelle in Zittau. Er fährt gern Mountainbike und liebt die Sportarten Eishockey und Faustball. Ehrenamtlich engagiert er sich im Beirat des "ESC Jonsdorf – Zittauer Gebirge", dessen Gründungsmitglied er ist.

1. Warum treten Sie wieder an?

Ich möchte jene Vorhaben, für die ich mich all die Jahre besonders eingesetzt habe und für die ich die volle Verantwortung trage, gern zu einem guten Ende bringen. Hierzu haben mich auch jene zahlreichen Einwohner ermutigt, die seit vielen Jahren meinen "Frischluft"-Info-Stand am "Penny-Markt" und im Niederdorf besuchen. Zu diesen Vorhaben zählt für mich insbesondere der vor dreißig Jahren begonnene Strukturwandel von einer vom Bergbau geprägten Industriegemeinde hin zu einem starken und wichtigen Motor in der touristischen Entwicklung im Naturpark Zittauer Gebirge.

2. Was muss besser werden in Olbersdorf?

Die Finanzausstattung unserer Gemeinde und die aller Kommunen im Freistaat Sachsen, damit wir unsere Aufgaben – dazu gehört vor allem auch ein angemessener Bestand an Einrichtungen in den Bereichen des Sozialen, des Sports, der Kultur und des Fremdenverkehrs – kontinuierlich und mit dem Anspruch auf hohe Qualität erfüllen können.

3. Welche drei konkreten Ziele haben Sie für die Amtszeit?

1. Meine Vorstellung für unser Olbersdorf ist die, zusammen mit engagierten Bürgerinnen und Bürgern, Fachleuten, Eltern und Kindern aus Bestehendem und Neuem einen "Bildungs-Campus" – im Rahmen des nachhaltigen Umbaus der Grundbachsiedlung - entstehen zu lassen. Es ist an uns zu zeigen, dass die Auszeichnung mit dem "Deutschen Kita-Preis" 2019 und dem Gütesiegel "Familienfreundliche Kommune" im Jahr 2020 für uns Ansporn und Verpflichtung sind, den bewährten Kurs zu halten.

2. Gemeinsam mit der Stadt Zittau ist es unser Ziel, im Bereich des Olbersdorfer Sees und des Westparks Zittau an jene Erfolge der Landesgartenschau 1999 anzuknüpfen, welche die Grundlage für dieses beliebte Erholungsgebiet schufen: Nennen Sie es gern weitblickend "Landesgartenschau 2.0"!

3. Mit Blick auf mein Alter möchte ich mit meinen Erfahrungen und meinem Wissen mithelfen, den "Generationswechsel" zu schaffen und eine/n Nachfolger/in heranzuführen, der/dem wir unseren Ort in verantwortungsvolle Hände legen können.

4. Wenn es eine Reihenfolge der wichtigsten Investitionen in Olbersdorf gäbe, wie würde die aussehen?

Ganz im Sinne der getroffenen Entscheidungen im Gemeinderat sind das auch für mich: 1. die Ersatzbeschaffung eines Hilfeleistungslöschfahrzeuges 20 für die Freiwillige Feuerwehr; 2. die weitere Sanierung bzw. der Ersatzneubau der Kitas und der Grundschule und 3. die weiteren Investitionen in die touristische Infrastruktur – am Olbersdorfer See und im Oberdorf, wobei das Volksbad eine zentrale Rolle einnimmt.