Polizei ermittelt zu Netzausfall in Löbau-Zittau

Die Polizei ermittelt zum erneuten Netzausfall im Süden des Landkreises. Betroffen waren seit dem frühen Mittwochnachmittag Kunden von Telekom, Vodafone und weiterer Anbieter. Dabei funktionierten weder Telefon noch Internet oder andere Dienste.
Nach Angaben von Polizeisprecher Torsten Jahn ist inzwischen sicher, dass das Problem mit den Arbeiten an der B178 zusammenhängt. "Ein Glasfaserkabel zwischen Eckartsberg und Oberseifersdorf ist auf zwei Kilometern Länge betroffen", schildert Jahn den Stand der Dinge. Dass die Polizei hier involviert ist, sei ganz normal. Es müsse geklärt werden, ob es sich um eine fahrlässige Beschädigung der Leitung durch die Baufirma handele. Konkret stehen ein 33-jähriger Bauleiter und ein 35-jähriger Maschinenführer im Fokus der Recherchen.
Zu klären sei nun, ob die Firma einen Fehler gemacht habe oder ob eventuell falsche Angaben in den Unterlagen und Plänen, die für die Bauarbeiten zur Verfügung gestanden haben, Ursache für die Beschädigung durch die Arbeiten sind. Nach Angaben des Polizeisprechers ist von einem Schaden von mehreren Zehntausend Euro auszugehen. Die Polizei selbst in Zittau war über ein eigenes Netz arbeitsfähig, auch der Notruf 110 funktionierte. Allerdings konnte nicht ausgeschlossen werden, dass Bürger Schwierigkeiten haben, die Dienststelle zu erreichen.
Bei der Telekom waren nach eigenen Angaben Kunden aus dem Raum Zittau, Herrnhut, Oderwitz und Löbau vom Netz-Ausfall betroffen. Wie viele, teilt das Unternehmen nicht mit. Vodafone berichtet von rund 4.000 Kabel-Anschlüssen im Vorwahlgebiet 03583 mit Diensten wie Telefonie, Internet und TV.
Peter Kespohl von der Telekom bestätigte am Mittwoch, dass die Techniker die Stelle begutachtet und das Kabel freigelegt hätten. Aufgrund des Ausmaßes der Beschädigung seien mehrere Firmen mit der Instandsetzung beauftragt. "Es müssen sehr aufwendig rund zwei Kilometer Kabel ersetzt und dann wieder zusammengespleißt werden", berichtet er. Laut Thorsten Höpken von Vodafone sind die Reparaturen seit Donnerstag, 2.40 Uhr, abgeschlossen, funktionieren alle bei dem Unternehmen betroffenen Anschlüsse wieder ohne Einschränkungen. Nach Angaben von Telekom-Sprecher Peter Kespohl waren die Arbeiten gegen 10.30 Uhr beendet. "Die Anschlüsse sollten jetzt alle wieder funktionieren."
Doch dem ist nicht so. In Oberseifersdorf haben Telekom-Kunden immer noch keinen Anschluss, wie Betroffene berichten. Sie werden inzwischen auf Freitag vertröstet. Die Telekom-Hotline bittet Betroffene sogar, bis dahin von weiteren Nachfragen abzusehen.
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Erst vergangene Woche Montag waren Tausende Kunden von einem Netz-Ausfall betroffen und schwer bis gar nicht zu erreichen. Die Ursache für die Störungen lag auf der Baustelle zur neuen B178 bei Oberseifersdorf. Dort beschädigte eine Fremdfirma am Vormittag bei Bohrungen vier Glasfaser-Kabel. Alle mussten daraufhin ausgezogen und neu eingeblasen werden. Jedes war 1.100 Meter lang. Dafür kamen Monteure aus der gesamten Region zum Einsatz. Die Arbeiten dauerten bis zum Dienstag. Die Telekom bedauerte die Störung, die das Unternehmen nach eigener Sicht aber nicht zu vertreten hat. Auch Vodafone entschuldigte sich.
Das für die B178-Baustelle zuständige Landesamt für Straßenbau und Verkehr wollte überprüfen, ob die Kabel-Lage der Medienauskunft entsprach oder hier maßgebliche Abweichungen in Höhe und Lage vorlagen. "Ein abschließendes Ergebnis liegt noch nicht vor", teilt Sprecher Franz Grossmann mit. "Aufgrund des zweiten Schadensfalls muss vertieft die Ursache bei den Höhenlagen der Kabel gesucht werden." Nun seien Netzkabel umzuverlegen, berichtet er, darüber hinaus aber keine schwerwiegenden Folgen für das Gesamtvorhaben zu erwarten.