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Tierische Rettungsaktion in Waltersdorf

Anwohner wollen am Montagabend ein junges Reh aus dem Dorfbach retten. Das aber ist leichter gesagt als getan. Und was macht das Tier auf dem Video?

Von Benjamin Pohl
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© Symbolfoto: Stephan Schulz/dpa

Eine tierische Rettungsaktion hat am Montagabend in Waltersdorf ein glückliches Ende gefunden. Ein junges Reh ist in den Dorfbach gestürzt. Als das ein Anwohner sieht, ruft er einen Jäger aus dem Waltersdorfer Revier zu Hilfe - nicht etwa, um das Tier zu schießen, sondern um es aus dem Wasser zu ziehen.

"Wir waren zu viert am Unglücksort und haben das junge Reh mit bloßen Händen herausgezogen", beschreibt einer der Anwohner. "Wir wollten das Tier dabei ja nicht auch noch verletzen." Die vier Helfer schaffen es, das Reh aus dem Bach zu ziehen, wärmen es zunächst mit einer Decke und bringen es dann zurück in den Wald. "Doch dann taucht das Tier auf einmal wieder auf", erzählt einer der Retter.

Mindestens eine Viertelstunde lang steht das Tier dann nahezu reglos auf dem Parkplatz am Naturparkgarten. Stefan Stange, der ebenfalls in der Nähe wohnt, hält das in einem Video fest. "Das Reh sah leicht benommen aus, aber ich wusste auch nicht, was ich hätte tun sollen", sagt er. "Beim Beobachten habe ich von den Nachbarskindern erfahren, dass es aus dem Dorfbach gezogen wurde." Inzwischen ist es 21 Uhr.

Die vier Dorfbewohner, die das Reh aus seiner misslichen Lage befreit haben, bringen es dann zum zweiten Mal zurück in den Wald. "Ich hoffe, dass es seine Mutter wiederfindet", sagt einer der vier Helfer. "Aber es sah eigentlich wieder in Ordnung aus."

Im Zittauer Tierpark gibt es übrigens eine Auffangstation für Wildtiere in Not. Kleine Igel, Füchse, Vögel oder andere Wildtiere, die die Leute alleingelassen oder verletzt in ihrem Garten finden, kommen dort in die Obhut der Tierpfleger. Rehe sollte man aber, wie die vier Waltersdorfer, lieber im Wald lassen. Oft trennen sich die Tiere tagsüber von ihrer Mutter, werden aber trotzdem noch von ihr gefüttert.