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Zahl an RSV-Infektionen im Kreis Görlitz so hoch wie noch nie

In dieser Saison hat das Görlitzer Gesundheitsamt bisher offiziell knapp 1.500 Virus-Infektionen registriert. Viele Betroffene mussten ins Krankenhaus.

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In der aktuellen Erkältungs-Saison sind dem Görlitzer Landratsamt bisher offiziell knapp 1.500 Virus-Infektionen gemeldet worden. Die Dunkelziffer dürfte noch weitaus höher liegen.
In der aktuellen Erkältungs-Saison sind dem Görlitzer Landratsamt bisher offiziell knapp 1.500 Virus-Infektionen gemeldet worden. Die Dunkelziffer dürfte noch weitaus höher liegen. © dpa

Die gute Nachricht zuerst: Die saisonale Virus-Infektionswelle ebbt ab. Seit voriger Woche gehen die Fallzahlen, die dem Görlitzer Gesundheitsamt offiziell gemeldet werden, spürbar zurück. Während im Vergleich zur Vorjahressaison offiziell weniger Grippe- und Corona-Infektionen registriert wurden, ist die Zahl der Erkrankten am RS-Virus so hoch wie noch nie.

In der letzten Februarwoche wurden dem Gesundheitsamt 48 Influenza-, vier Corona- und 18 Atemwegs-Infektionen mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus - kurz RSV - bekannt. Auf dem Höhepunkt der Infektionswelle zwischen Mitte Januar bis Mitte Februar waren die gemeldeten Fallzahlen drei- bis viermal so hoch.

Die saisonale Corona-Welle hatte bereits im vergangenen Dezember ihren Höhepunkt erreicht, als das Landratsamt wöchentliche Fallzahlen zwischen 100 und 150 Neuerkrankungen registrierte. Inzwischen werden dem Amt nur noch vereinzelte Fälle gemeldet. Insgesamt liegt die Zahl der seit Oktober gemeldeten Corona-Infektionen bis Ende Februar bei 1.125. Die Corona-Infektionen betreffen alle Altersgruppen. Die meisten Fälle werden in den Altersgruppen ab 55 Jahren registriert.

Die aktuelle Erkältungssaison im Überblick.
Die aktuelle Erkältungssaison im Überblick. © Grafik: SZ/Gernot Grunwald

Mit dem echten Grippe-Virus haben sich in dieser Saison weniger Menschen als im vorigen Jahr infiziert. Das Gesundheitsamt registrierte bis Ende Februar reichlich 900 Fälle. Im vorigen Jahr waren es insgesamt fast 1.600. Die meisten Grippe-Infektionen wurden zwischen Mitte Januar und Mitte Februar verzeichnet.

Stark angestiegen sind in dieser Saison die Atemwegs-Infektionen mit dem RSV-Virus. Insgesamt registrierte das Gesundheitsamt bis Ende voriger Woche über 400 Fälle - rund 100 mehr als in der vergangenen Saison. Vor allem Kinder und Jugendliche sind von der Erkrankung mit teilweise schweren Verläufen betroffen. Unter den 407 gemeldeten Erkrankten waren 284 Säuglinge und Kleinkinder unter vier Jahren und 51 Kinder zwischen fünf und 14. Das sind mehr als drei Viertel aller Betroffenen.

Auffällig an der Infektionswelle in diesem Winter ist die Schwere der Erkrankungen. So musste ein großer Teil der Erkrankten, deren Infektion dem Landkreis auch gemeldet wurde, im Krankenhaus behandelt werden.

Im Landratsamt geht man davon aus, dass tatsächlich noch weitaus mehr Menschen an einer Virusinfektion erkrankten, als die gemeldeten Fallzahlen aussagen. Nicht jeder Erkrankte geht zum Arzt und auch in den Arztpraxen wird nicht in jedem Fall eine entsprechende Labor-Untersuchung veranlasst. (SZ/ju)