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Corona: Wie die Sparkasse durchkommt

Die Bank meldet für 2020 gestiegene Zahlen und einen Rekordwert. Das liegt auch am ungebrochenen Interesse an Eigenheimen. Und wie sieht's für 2021 aus?

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Symbolbild © André Schulze

Der Vorstand der Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien ist mit dem Geschäftsergebnis für 2020 zufrieden - trotz Corona. Mit dem Ausweiten der Kreditvergabe an Unternehmen, Selbstständige und Privatpersonen leistete sie einen Beitrag, finanzielle Beeinträchtigungen in großen Teilen aufzufangen. Allein durch Ratenaussetzungen entlastete die Sparkasse gewerbliche Kunden voriges Jahr um 4,8 Millionen Euro, leitete Mittel von KfW und Landesförderinstituten eigenen Angaben zufolge zügig weiter.

Der Ausnahmezustand der vergangenen Monate habe gezeigt, wie wichtig es sei, sich auf seinen Finanzpartner verlassen zu können, so der Vorstandsvorsitzende Michael Bräuer. Alle Filialen waren trotz Corona-Einschränkungen geöffnet, Berater persönlich, digital und telefonisch durchweg erreichbar. Die Versorgung mit Bargeld sei jederzeit gesichert gewesen, die Zahlungssysteme liefen reibungslos. "Die Nähe zu unseren Kunden und deren Wunsch nach Stabilität sowie Zuversicht haben wir selten so gespürt wie 2020."

Die Bilanzsumme stieg um 7,3 Prozent auf über 4,2 Milliarden Euro. Wesentlicher Treiber dafür ist das starke Wachstum der Kundeneinlagen um 263 Millionen Euro. Die Kehrseite: Angesichts der Negativzinspolitik der Europäischen Zentralbank erweist sich das Einlagenwachstum inzwischen als komplexe Aufgabe. Es ist schwierig, das Geld wirtschaftlich anlegen zu können - der stetige Zufluss an Kundengeldern übersteigt die Kreditnachfrage bei weitem. Im Ergebnis sank der Jahresüberschuss gegenüber 2019 um 14 Prozent auf 3,4 Millionen Euro.

Rekordwert bei Wohnungsbau-Krediten

Der Bestand an Kundenkrediten wuchs um 77 Millionen auf 1,1 Milliarden Euro. Die Sparkasse genehmigte Darlehen von gesamt 301,3 Millionen Euro. Der größte Teil mit 61 Prozent entfiel auf Unternehmen und Selbstständige. Das Neugeschäft bei privaten Wohnungsbaukrediten stieg auf den Rekordwert von 89,1 Millionen Euro. Ein Plus von 29,7 Prozent zu 2019. "Das Interesse an den eigenen vier Wänden steigt zunehmend", sagt Frank Hensel. Auch Wertpapiere sind gefragter. Der Anstieg um 8,4 Prozent macht dies deutlich. „Unsere Kunden setzten auf Wertpapiere, als renditeträchtige Anlagealternative in Zeiten des Niedrigzinsniveaus" berichtet Frank Hensel.

Ebenso gestiegen ist die Zahl der Online-Kunden. "Sie nehmen sogar einen Teil ihrer Vermögensverwaltung selbst in die Hand", so Michael Bräuer. "Corona hat die Digitalisierung mit einer rasenden Geschwindigkeit auf die Straße gebracht", sagt der Vorsitzende, der darin viele Chancen für eine erfolgreiche Zukunft sieht. Sichtbar wird der Trend vor allem beim kontaktlosen Zahlen. Allein im Dezember 2020 traf das auf 73,1 Prozent der Girocard-Zahlungen zu. Die per App oder Apple Pay getätigten haben sich innerhalb eines Jahres mehr als vervierfacht. Vorreiter ist die Bank laut Eigenwerbung mit der seit November 2020 angebotenen Sparkassen-Card, welche die Vorteile von Giro- und Mastercard vereint. "Unsere Kunden können damit weltweit und auch online sicher bezahlen", so Michael Bräuer.

Modernisierung der Filialen geht weiter

Neben der Digitalisierung setzt die Sparkasse weiter auf die persönliche Beratung in den Filialen. Mit der bis 2025 laufenden Modernisierung bekennt sie sich zur Präsenz vor Ort, hat voriges Jahr die Standorte Bernstadt, Ostritz, Krauschwitz, Rothenburg und Boxberg fertiggestellt. Im letztgenannten Ort kam sogar eine Photovoltaikanlage aufs Dach. Dieses Jahr folgen die nächsten Filialen, nachdem seit 2010 mehr als ein Viertel schließen musste.

Die Sparkasse förderte zudem rund 350 Vereine und Institutionen sowie Initiativen und Vorhaben im Dreiländereck mit 1,2 Millionen Euro. Die Stiftung unterstützte weitere 40 und beteiligte sich an drei regionalen Projekten der Ostdeutschen Sparkassenstiftung. Die Sparkasse zahlte 12 Millionen Euro Steuern.

Das erste Quartal 2021 ist weiter von der Corona-Situation geprägt. Dennoch blickt die Sparkasse zuversichtlich in die Zukunft. Mit der stetigen Weiterentwicklung der digitalen Möglichkeiten sieht sie sich bestens gewappnet, um ihre Kunden in der aktuellen Situation vollumfassend zu betreuen. "Unsere Aufgabe wird es sein, eine gute Balance aus persönlichen und digitalen Formaten im Service und in der Beratung zu finden", so Michael Bräuer. (SZ)

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