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Premiere: ZDF enthüllt Geheimnisse der Zittwerke

ZDFinfo zeigt am Dienstagabend erstmals die zweiteilige Doku über die ehemalige Rüstungsfabrik bei Zittau.

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Einfahrt zum Areal der ehemaligen Zittwerke in Sieniawka (Kleinschönau) im heutigen Polen.
Einfahrt zum Areal der ehemaligen Zittwerke in Sieniawka (Kleinschönau) im heutigen Polen. © privat

Unter dem Titel "Geheime Unterwelten der SS: Das Rätsel der Zittwerke" strahlt ZDFinfo am Dienstag ab 20.15 Uhr erstmals die Doku über die ehemalige Kaserne und Rüstungsfabrik aus dem Zweiten Weltkrieg bei Zittau aus. Diese besteht aus zwei Teilen, die aufeinander aufbauen.

In den ersten 45 Minuten werden die militärische Bedeutung der Zittwerke sowie die historischen Bezüge zu anderen Standorten thematisiert, die Frage der unterirdischen Anlagen, die Rolle der SS und der Einsatz von KZ-Häftlingen. Hinzu kommen Reportage-Elemente zu den Dokumentenfunden und zu den geotechnischen Untersuchungen des Geländes, heißt es in der Ankündigung.

In den zweiten 45 Minuten stehen die Ereignisse vor Kriegsende im Vordergrund: als Zittau als eine Art Schaltzentrale für SS-Sonderprojekte fungierte, als Standort der geheimen Rüstung, als Knotenpunkt für Evakuierungen und Transporte, aber auch als Schauplatz des Mordes an KZ-Häftlingen. Zu sehen sind unter anderem die Öffnung und die Untersuchung von Teilen der unterirdischen Bereiche. "Dokumentenfunde und Zeitzeugnisse geben Hinweise, dass die Geschichte nach dem Zweiten Weltkrieg noch weiterging", teilt der Sender mit.

Die Zittwerke sind ein bislang nur wenig bekannter Tatort der SS und liegen heute in Sieniawka (Kleinschönau). Seit einem Jahr werden die über- und unterirdischen Anlagen des Areals und deren Geschichte durch ein deutsch-polnisches Team für die ZDF-Dokumentation erkundet.

Zeugenaussagen, Dokumente sowie Luftaufnahmen aus der Kriegszeit geben Hinweise auf die Existenz noch unbekannter unterirdischer Anlagen und womöglich geheime Rüstungsvorhaben der SS. Polnische Behörden vermuten zudem bislang unentdeckte Massengräber vor Ort. Bei den Zittwerken gab es ein Außenlager des 150 Kilometer entfernten KZ Groß-Rosen, wo es Zehntausende Opfer gab. Vor allem gegen Kriegsende fungierten die Zittwerke offenbar als eine Art Schaltzentrale für SS-Sonderprojekte, als Knotenpunkt für Evakuierungen, Einlagerungen und Transporte. Von dort aus organisierte die SS in den letzten Kriegsmonaten die Auflösung und Evakuierung der Lager Groß-Rosen und Auschwitz. (SZ)