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Zwei Modemacher für Meissen

Mit ihrem Label Odeeh haben die Designer Drögsler und Ehrlich schon einmal bewiesen, wie man neue Akzente setzt.

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Meißen. Die Zusammenarbeit mit externen Künstlern und Gestaltern hat in der Porzellan-Manufaktur Meissen eine lange Tradition. Besonders Anfang des 20. Jahrhunderts erhielt das Unternehmen auf diese Weise neue Impulse. Genannt werden in diesem Zusammenhang immer wieder der Grafiker und Kleinplastiker Paul Scheurich, aber auch der Bildhauer Ernst Barlach.

In der DDR entstanden neue kreative Formen und Dekore in erster Linie im sogenannten Kollektiv Künstlerische Entwicklung. Die Gruppe vereinte begnadete Künstler wie Heinz Werner, Peter Strang und Ludwig Zepner sowie Rudi Stolle.

Nach einem stetigen Personalabbau in den Jahren nach der Wende war es schließlich der damalige Meissen-Chef Christian Kurtzke, der die Abteilung Künstlerische Entwicklung praktisch auflöste und mit Sabine Wachs eine der wichtigsten Gestalterinnen der 1990er-Jahre entließ. Stattdessen engagierte Kurtzke den Berliner Designer Markus Hilzinger, um neue Produkte zu entwerfen und die Marke zu verjüngen. In den letzten Jahren seiner Ära bezeichnete er sich selbst als Creative Director.

Die beiden Modemacher Jörg Ehrlich und Otto Drögsler arbeiten seit vergangenem Jahr für Meissen. Ihre Karrierestationen lesen sich wie ein Ranking großer Modemarken. Chloé in Paris zählt ebenso dazu wie die Boutiquen-Kette Escada. Der in Österreich geborene Otto Drögsler besuchte in Wien die Meisterklasse Karl Lagerfeld und Jil Sander. Sein Compagnon Jörg Ehrlich begann seine Laufbahn als Herrenschneider. 2008 gründete das Duo das inzwischen sehr erfolgreiche Modelabel Odeeh. Immer wieder überraschen die Designer mit unkonventionellen Ideen. Viel Beifall erhielt etwa ihre im Januar zur Berliner Fashion Week vorgestellte Herbst-Winter-Kollektion 2018 und 2019. Drögsler und Ehrlich präsentierten die Linie in einer früheren DDR-Kaufhalle an der Berliner Jannowitzbrücke. Ihr Auftrag für Meissen ist es, mit der Mannschaft im Triebischtal neue Produkte entwerfen und diese erfolgreich auf dem Markt zu platzieren. (SZ/pa)