Dresden
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25.000 Teilnehmer bei Großdemo erwartet

Als Zeichen für Solidarität wollen unter dem Motto #unteilbar Tausende Menschen in Dresden demonstrieren. Manche gehen erstmals seit 1989 wieder auf die Straße.

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Schauspielerin Corinna Harfouch (m.) und die Mitglieder des Organisationsteams der #unteilbar-Demo zeigen bei einem Pressegespräch vor der bundesweiten Demonstration ihre Plakate.
Schauspielerin Corinna Harfouch (m.) und die Mitglieder des Organisationsteams der #unteilbar-Demo zeigen bei einem Pressegespräch vor der bundesweiten Demonstration ihre Plakate. © dpa/Paul Zinken

Berlin. Erneut wollen Tausende Menschen bundesweit unter dem Motto #unteilbar für Solidarität statt Ausgrenzung auf die Straße gehen. Zu der Demonstration am 24. August in Dresden erwarten die Veranstalter rund 25.000 Teilnehmer. 

"Unsere Stärke ist unsere Vielfalt", betonte Ario Mirzaie am Dienstag in Berlin für die Organisatoren von #unteilbar. "Hass und Ausgrenzung verstellen den Blick auf die wirklichen Herausforderungen der Zukunft."

Während einer ersten #unteilbar-Demo gegen Rassismus und Ausgrenzung waren nach Veranstalterangaben im Oktober in Berlin eine Viertelmillionen Menschen auf der Straße, angemeldet waren damals 40.000 Teilnehmer. Die Polizei hatte keine näheren Angaben zur Beteiligung machen wollen und sprach von "einigen Zehntausend" Demonstranten.

Für die teilnehmende IG-Metall sagte Vorstandsmitglied Hans-Jürgen Urban, Vielfalt in der Gesellschaft sei "kein Ballast, sondern Reichtum". Gleichzeitig sollten Menschen nicht alleine gelassen werden mit Ängsten etwa vor Arbeitsplatzverlust. Sonst werde denjenigen ein Terrain geboten, "die ihre braune Suppe auf diesen Ängsten kochen wollen".

Die Schauspielerin Corinna Harfouch will erstmals seit dem Wendejahr 1989 wieder demonstrieren. Sie werde an der Kundgebung in Dresden teilnehmen, kündigte die 64-Jährige an.

"Wir sind in einer gefährlichen Situation", begründete Harfouch ihr Engagement. "Wir müssen alle überlegen, was machen wir jetzt, wie können wir etwas an uns ändern." Die Teilnahme sei für sie auch ein Versuch, sich zu vernetzen. Sie wolle sich vergewissern, wer an ihrer Seite sei.

"Ich fühle mich in einer Situation, dass ich Hilfe brauche für meine Menschlichkeit." Sie wolle gemeinsam mit vielen Menschen stark bleiben und "nicht aufgeben und sich in Angst verkriechen".

Dabei geht es für Harfouch auch darum, wie das Gespräch weitergeführt werden könne mit Menschen, die sich "so extrem entfernen aus einer Kultur des Miteinanderredens". Sie sei "unteilbar auch mit diesen Nazis verbunden", sagte die Schauspielerin. (dpa)