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Pegida: AfD-Kreisrat bestreitet Vorwürfe

Er sei nicht in die Dresdner Kreuzkirche eingedrungen und habe niemanden angegriffen, so Peter Oehlcke. Ein Ex-Kreisrat fordert indes seinen Rücktritt.

Von Peter Anderson
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Fahnen der Partei Alternative für Deutschland (AfD) bei einer Wahlkampfveranstaltung.
Fahnen der Partei Alternative für Deutschland (AfD) bei einer Wahlkampfveranstaltung. © Symbolbild: dpa

Meißen. Der Meißner Kreisrat Peter Oehlcke hat jetzt den Dresdner Rechtsanwalt Joachim Keiler mit seiner juristischen Vertretung im Streit um einen Vorfall am Pfingstmontag in Dresden beauftragt. Dies sagte Keiler, der in Meißen 2018 als Oberbürgermeister-Kandidat antrat, am Freitag in einem Telefonat mit der Meißner Redaktion der Sächsischen Zeitung.

Wie die SZ bereits am Mittwoch berichtete, ist am Pfingstmontag Polizeiangaben zufolge ein 65-jähriger Mann gegen 16 Uhr in die Kreuzkirche gestürmt und hat ein parallel zur Pegida-Demo stattfindendes Friedensgebet gestört.

Bisherigen Ermittlungen zufolge habe der Mann die Teilnehmer des Gottesdienstes aufgefordert, das Glockengeläut einzustellen. Es störe die Versammlung auf dem Altmarkt. Als er aufgefordert wurde, die Kirche zu verlassen, habe er nach einer 44-jährigen Frau geschlagen und sie leicht verletzt. Der Staatsschutz ermittle wegen Körperverletzung gegen den Störer.

Ex-Kreisrat Johann Dulig, der für die SPD im Meißner Kreistag saß, bekräftigt die Vorwürfe gegen AfD-Politiker Peter Oehlcke und fordert ihn auf, sein Mandat niederzulegen.
Ex-Kreisrat Johann Dulig, der für die SPD im Meißner Kreistag saß, bekräftigt die Vorwürfe gegen AfD-Politiker Peter Oehlcke und fordert ihn auf, sein Mandat niederzulegen. © Screenshot SZ

Bekräftigt wird diese Darstellung in mehreren, dem linken Spektrum zuzuordnenden Internet-Portalen wie addn.me. Kommunalpolitiker Johann Dulig, der eine Zeit lang für die SPD im Meißner Kreistag saß, fordert in der Folge den Rücktritt Oehlckes. "Der Mann, der in die Kirche eindrang, ist Meißner Kreisrat der AfD", so Dulig. Mit solchen Menschen stimmten regelmäßig CDU und andere Fraktionen. Oehlcke sei "gewaltbereit, um das 'christliche Abendland' zu retten."

Der Beschuldigte streitet nach Angaben seines Rechtsanwaltes diese Vorwürfe ab. Er sei nicht in der Kirche gewesen und habe lediglich ihn aufdringlich filmende Verfolgerinnen abgewehrt, so Oehlcke seinem Rechtsbeistand zufolge. Der Vorstand des AfD-Kreisverbandes möchte sich derzeit nicht zu dem Vorfall äußern. Der betroffene Kreisrat solle zuvor persönlich angehört werden.

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