Riesa
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Den Puschkinplatz ausgeleuchtet

Riesas zentrale Grünanlage wird zum Wahlkampfthema. Wie groß ist das Drogenproblem dort wirklich?

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Unter dem Motto „Licht ins Dunkel bringen“ nutzte AfD-Landtagsmitglied Carsten Hütter den Puschkinplatz zu einer unangemeldeten Wahlkampf-Aktion. Die Grünanlage gilt als Treffpunkt für Jugendliche und Asylbewerber.
Unter dem Motto „Licht ins Dunkel bringen“ nutzte AfD-Landtagsmitglied Carsten Hütter den Puschkinplatz zu einer unangemeldeten Wahlkampf-Aktion. Die Grünanlage gilt als Treffpunkt für Jugendliche und Asylbewerber. © Klaus Dieter Brühl

Riesa. Im Stockdunklen ist erst nur ein Flüstern zu hören. Nun klingt es, als versuche jemand, einen Rasenmäher zu starten. Und dann tuckert ein Notstromaggregat, während sechs Baustrahler den oberen Teil des Parks am Puschkinplatz in helles Licht tauchen. Drei Wochen vor der Landtagswahl setzt die AfD in Riesa auf ungewöhnliche Aktionen, um Aufmerksamkeit zu bekommen. 

Erst ein Picknick auf der unfertigen B-169-Trasse, jetzt ein nächtlicher Besuch auf dem Puschkinplatz. „Wir wollen Licht ins Dunkel bringen“, sagt Landtagsabgeordneter Carsten Hütter. Schließlich gelte der Park als Drogenumschlagplatz. „Als wir vorhin im Dunklen eine Runde gingen, sind von mehreren Bänken Leute aufgestanden und haben sich zügig in verschiedene Richtungen entfernt“, sagt Hütter.

Riesas Polizeichef Hermann Braunger hatte mehrfach erklärt, dass der Drogenhandel kaum eine Rolle auf dem Puschkinplatz spiele. Gedealt werde in Riesa eher in Wohnungen. Dennoch gibt es nach wie vor die mit viel öffentlicher Aufmerksamkeit ins Leben gerufenen gemeinsamen Kontrollgänge von Ordnungsamt und Polizei – laut Rathaus einmal pro Woche, meist nachmittags. Am Wochenende, abends und nachts sei das personell von der Stadt nicht zu stemmen. Und was würde aus Sicht der AfD helfen? „Mehr Streifen und mehr Beleuchtung“, sagt Hütter. (SZ/csf)