Görlitz
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AfD-Mann hat die meisten Ämter

In neun Stadtratsausschüssen und Aufsichtsräten will Jens Jäschke mitarbeiten – in so vielen wie kein anderer.

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Jens Jäschke
Jens Jäschke ©  privat

Stadtrat zu sein ist mehr, als bei Abstimmungen die Hand zu heben. Aber jenseits dieser Tatsache geht der Arbeitsaufwand der einzelnen Räte schon auseinander. Aktuell scheint einer einen Rekord anzustreben, was Sitze in Ausschüssen und Aufsichtsräten betrifft: Jens Jäschke (AfD). In neun Gremien ist er vertreten – so viele hat kein anderer Stadtrat. Jäschke ist Mitglied im Technischen Ausschuss, im Ausschuss für Wirtschaft und Stadtentwicklung, im Stadthallen-Ausschuss, im Aufsichtsrat der Europastadt Görlitz/Zgorzelec GmbH (EGZ), im Aufsichtsrat des Städtischen Klinikums, Mitglied der Gesellschafterversammlung von Kommwohnen, Mitglied des Betriebsausschusses Städtischer Friedhof, Verbandsvertreter des Zweckverbandes Neißebad und stellvertretendes Mitglied im Verwaltungsausschuss. Die Gremien tagen teils 14-tägig, teils in größeren Abständen.

Ein Gespräch mit der SZ darüber, warum er sich so engagiert und wie er das alles neben Familie und Job unter einen Hut bekommt, lehnt Jäschke ab. Allerdings antwortete er schriftlich. Als er sich für den Stadtrat aufstellen ließ, sei ihm klar gewesen, dass dieses unentgeltliche Ehrenamt mit viel Arbeit behaftet sein werde. „Seitdem ich politisch aktiv bin, geht es mir in allererster Linie darum, unterstützend zu wirken und damit meine Heimatstadt nach vorn zu bringen“, so Jäschke, der auch vor seinem Eintritt in den Stadtrat häufig Gast in den Sitzungen war. Hier hatte er immer wieder die Bürgerfragestunde genutzt, um seine Anliegen vorzutragen.

Jetzt allerdings macht sich unter den anderen Fraktionen, die ihrerseits die Arbeit auf breitere Schultern verteilen, Skepsis breit. Ist doch bekannt, wie lange Sitzungen dauern können: mitunter Stunden. Dazu kommt die teils aufwendige Vorbereitung, das Durcharbeiten von Papierbergen. Wie das ein Einzelner bewältigen will, erscheint rätselhaft. Jäschke selbst sagt dazu: „Sicherlich ist ein großes Zeitpensum von Nöten, um alles, also auch die natürliche Arbeit, die Familie und meine anderen Betätigungsfelder, zu bedienen“, aber dank guter Vorbereitungen innerhalb der Fraktion sei es machbar. Jens Jäschke wohnt in der Altstadt und betreibt einen Antikhandel sowie Ferienwohnungen.

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