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Altenberger Piste wird beschneit

Die Schneekanonen hatten zuletzt jede Nacht zu tun. Doch darf laut gültiger Corona-Schutz-Verordnung überhaupt jemand zum Skifahren ins Osterzgebirge?

Von Siiri Klose
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Drei Nächte lang waren die Schneekanonen auf dem Altenberger Skihang in Betrieb.
Drei Nächte lang waren die Schneekanonen auf dem Altenberger Skihang in Betrieb. © Egbert Kamprath

In Altenberg bot sich in den letzten Tagen ein Bild scheinbarer Normalität: Mit dem 1. Dezember gingen die Schneekanonen in Betrieb und beschneiten den Skihang - wie in jeder Saison. Doch Liftwart Manuel Püschel schränkt gleich ein: "Normalerweise hätten wir flächig beschneit und wären am Sonnabend mit dem Liftbetrieb gestartet", sagt er.

Altenbergs Bürgermeister hat sogar im Verwaltungsstab des Landratsamtes Pirna angefragt, ob der Lift in Betrieb gehen kann: "Wir haben ja keine Gondeln, sondern Schlepplifte, auf denen man sich nicht zu nahe kommen kann." Das ändert allerdings nichts daran, dass eine Liftanlage laut sächsische Corona-Schutz-Verordnung als Angebot im Kultur- und Freizeitbereich gilt und damit geschlossen bleibt.

Dresdner dürfen nicht in Altenberg Ski fahren

Die Verordnung gilt bis zum 28. Dezember 2020. In diesem Jahr bleiben Manuel Püschel also nur noch wenige Tage - und auch das nur mit viel Glück. Da der Inzidenzwert im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge aktuell weit über 400 liegt und stetig steigt, ist es fraglich, ob die Bestimmungen dann tatsächlich wieder gelockert werden.

15 Kilometer um den eigenen Wohnort darf Sport gemacht werden. Dresdner wird man deshalb nicht auf Altenbergs Skihängen finden.
15 Kilometer um den eigenen Wohnort darf Sport gemacht werden. Dresdner wird man deshalb nicht auf Altenbergs Skihängen finden. © sächsische.de

Zumal wegen des Inzidenzwertes über 200 seit dem 1. Dezember weitere Bestimmungen gelten - beispielsweise, dass sportliche Betätigung nur in einem Radius von 15 Kilometern rund um den Wohnort stattfinden darf - für Dresdner beispielsweise also nicht in Altenberg.

Zinnwald misst drei Zentimeter

Die Schneekanonen hat Püschel trotzdem in Stellung gebracht: "Wir haben die Kälte genutzt, um einen Haufenvorrat anzulegen", sagt er: "Der nutzt uns hoffentlich im Januar und Februar." Fünf Haufen á 1.500 Kubikmeter sind zusammengekommen. Auf diese Weise kühlt sich der Schnee selbst. Wenn es regnen sollte, verflüssigt sich der Haufenschnee nicht in dem Maße wie auf der Piste.

"Wenn es genug Schnee geben sollte, um die Loipen zu spuren, machen wir das natürlich trotzdem. Auch die Einheimischen brauchen diese Wege", sagt Bürgermeister Kirsten: "Allerdings nicht die gesamten 70 Kilometer Loipennetz."

Doch bei der Schneehöhe zurzeit - der Wetterverein Zinnwald-Georgenfeld hat am Freitag drei Zentimeter gemessen - sind Langläufe noch kein Thema. Altenberg, Geising, Rehefeld und Zinnwald bieten zwar derzeit einen weihnachtlichen Winterwald-Anblick, doch Ski- und Schlittenfahrer hätten nur an wenigen Stellen genügend Schnee unter den Kufen und Brettern.

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