Die Arbeitslosigkeit ist im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge erneut angestiegen. Im August waren in der Region 6.392 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 102 Personen mehr als im Juli. Die Arbeitslosenquote stieg innerhalb eines Monats um 0,1 Prozentpunkte und liegt nun bei 5,1 Prozent. Vor einem Jahr gab es im Arbeitsagenturbezirk Pirna 613 Arbeitslose weniger und die Quote lag bei 4,5 Prozent.
Der größte Anstieg innerhalb eines Jahres entfällt auf den Bereich Sebnitz. Hier schnellte die Quote um 1,2 Prozentpunkte von 4,6 Prozent im August 2021 auf jetzt 5,8 hoch. Pirna liegt mit einem Wachstum von 0,7 Prozentpunkten knapp über dem 0,6-Schnitt aller vier Bereiche, Dippoldiswalde mit 0,5 knapp darunter. Die vier Prozent von Dippoldiswalde sind nach wie vor die geringste Quote im Landkreis. Freital hingegen ist am stabilsten. Hier ist die Arbeitslosenquote in den vergangenen zwölf Monaten lediglich um 0,1 Prozentpunkte gestiegen.
Besonders betroffen sind Jugendliche und über 50-Jährige. Bei den unter 25-Jährigen sind es 70 mehr im Juli und damit nun 633 junge Frauen und Männer. Auch im Vergleich mit dem August des vergangenen Jahres geht der Trend nach oben. Das gilt auch für ihre Eltern-Generation. 40,3 Prozent aller arbeitslos gemeldeten Menschen im Landkreis sind derzeit 50 Jahre und
älter. Das sind 2.578 Schicksale.
Der Arbeitsmarkt im August auf einen Blick
Zahl der Arbeitslosen: 6.392
- Veränderung zum Juli: + 102 / + 1,6 Prozent
- Veränderung zum August 2021: + 613 / + 10,6 Prozent
Arbeitslosenquote: 5,1 Prozent
- Veränderung zum Juli: + 0,1 Prozent
- Veränderung zum August 2021: + 0,6 Prozent
Freie Stellen: 2.296
- Veränderung zum Juli: - 37 / - 1,6 Prozent
- Veränderung zum August 2021: + 110 / + 5,0 Prozent
Zurückgegangen ist im August die Zahl der Langzeitarbeitslosen. Im Vergleich zum Juli sind es zwar nur 13 Betroffener weniger, im Vergleich zum August 2021 jedoch 308. Derzeit sind im Landkreis 2.171 Menschen länger als ein
Jahr ohne Job.
Lehrstellen für junge Leute jetzt Schwerpunkt
Während der Anstieg bleibt, ändern sich die Gründe dafür. Im Juni und Juli sorgte die Übernahme der ukrainischen Staatsbürger ins Jobcenter dafür. Im August sind es vermehrt die Jugendlichen, die sich nach ihrer Schul- oder Ausbildungszeit vorübergehend arbeitslos gemeldet haben.
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Für sie jetzt eine Lehrstelle zu finden, ist jetzt eine Schwerpunktaufgabe. "Wir hoffen, dass viele der Jugendlichen ihren Weg in die erste Beschäftigung einschlagen und andere mit der Ausbildung oder dem Studium planmäßig starten können", sagt Dana Vogt, Bereichsleiterin der Agentur für Arbeit Pirna. Die Jugendberufsagentur hilft denjenigen, die noch keinen Ausbildungsvertrag haben. Derzeit gibt es noch über 380 freie Ausbildungsstellen bei regionalen Unternehmen. Der dritte Grund für den Anstieg der Arbeitslosigkeit sind die wie sonst auch im Sommer weniger erfolgten Neueinstellungen.
Die Zahl der gemeldeten Arbeitsstellen ging trotzdem etwas zurück, ist aber nach wie vor hoch. Aktuell hat die Pirnaer Agentur für Arbeit 2.296 freie Arbeitsstellen im Angebot. Auch 380 freie Ausbildungsstellen sind aktuell noch verfügbar.
Noch nicht einschätzbar sind aktuell die Auswirkungen auf den regionalen Arbeitsmarkt durch die Energiekrise sowie die Preissteigerungen und deren Einfluss auf die lokale Wirtschaft. Damit verbunden sind in allen Bereichen Unsicherheiten. Der Fachkräfte- und Nachwuchsbedarf sei jedoch weiterhin hoch, sagt Dana Vogt.