Weißwasser
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Arbeitseinsatz im Dauerregen

Die Initiative zweier Stadträte sorgte dafür, dass kräftige Hände das Gelände der Ingenieursschule in Weißwasser von Wildwuchs befreiten.

Von Rolf Ullmann
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20 freiwillige Helfer verhalfen am Sonnabendvormittag mit einem Arbeitseinsatz zur freien Sicht auf das Hauptgebäude der Ingenieurschule Weißwasser.
20 freiwillige Helfer verhalfen am Sonnabendvormittag mit einem Arbeitseinsatz zur freien Sicht auf das Hauptgebäude der Ingenieurschule Weißwasser. © Rolf Ullmann

Weißwasser. Wenige Stunden zuvor haben auch die Bewohner der Glasmacherstadt unter der sommerlichen Hitze gestöhnt. Nicht wenige von ihnen sehnten sich nach einer Abkühlung. Diese bekamen die Frauen und Männer, die sich am Arbeitseinsatz auf dem Gelände der ehemaligen Ingenieursschule für Glastechnik beteiligten, in Gestalt mehrerer kräftiger Regengüsse am Sonnabendvormittag reichlich.

Doch das kühle Nass konnte ihren Arbeitseifer nicht bremsen. Eher als gedacht erreichten sie ihr Ziel, das Gelände vor dem Haupteingang vom Wildwuchs zu befreien, bereits in den Mittagsstunden. Ursprünglich wollten sie bis in die Nachmittagsstunden hinein zupacken. Das verdiente Mittagessen wartete dann jedoch wieder zu Hause auf sie. 

Einsatz über Parteigrenzen hinweg

Von Kathrin Jung, Stadträtin der SPD, sowie Jens Glasewald, Stadtrat für die AfD, stammt die Idee und ging die Initiative aus, etwas für die Stadt Weißwasser zu tun. Beide betonten, dass es ihnen bei dieser Aktion rein um die Sache und nicht um irgendwelche politischen Ziele ging. „Wir haben uns sehr über den hohen Einsatzwillen und das Engagement gefreut, mit dem alle Beteiligten von der ersten Minute an hier gearbeitet haben“, stellte Jens Glasewald fest. Beide gehören der Denkmalkommission der Stadt Weißwasser an. Solch ein markantes Bauwerk voller Geschichte und noch dazu eines, das seit den 1950er-Jahren das Stadtbild prägt, wollten sie mit ihrer Aktion wieder stärker ins Blickfeld der Öffentlichkeit rücken.

Doch dazu war es notwendig geworden, den üppig wuchernden Wildwuchs zu beseitigen, damit die auf der Berliner Straße sowie die auf der Bautzener Straße Vorüberkommenden das Bauwerk und den Brunnen davor überhaupt wieder wahrnehmen können. „Wir haben uns außerdem gesagt, wenn sich ein Investor für das Bauwerk interessiert, dann sollte für ihn der erste Eindruck der beste sein und nicht durch Bäume und Gestrüpp verstellt werden“, sagte Kathrin Jung. 

Zu den freiwilligen Helfern gehörte auch der Glühweindoktor der Lausitz Ralf Bartsch. Sein Vater gehörte zum ersten Lehrgang, der hier ein Studium aufnahm. Deshalb stellte seine Teilnahme am Einsatz auch die Bewahrung des Andenkens an ihn dar. Für Hermann Holdt war es reine Ehrensache, sich an dieser Aktion für seine Heimatstadt zu beteiligen. 

Bauhof der Stadt und Firmen helfen

Bei allem Einsatzwillen setzte das Gelingen des Saubermachens und Aufräumens auch die materielle Unterstützung durch mehrere Partner voraus. So nutzten die Organisatoren die Gelegenheit, um dem Bauhof der Stadt Weißwasser zu danken. Er stellte mehrere Motorsensen sowie Motorsägen zur Verfügung. Ebenso galt der Dank den Firmen Rohrnetz Beil und der Firma Schmied. Wahrend Rohrnetz Beil ebenso wie die ENSO Weißwasser je einen Container bereitstellte, zerlegten Mitarbeiter der Firma Schmied bereits am Freitag eine umgestürzte Robinie. In viele kleine Einzelstücke zerlegt, wartet der Baum nun auf seinen Abtransport. 

Beflügelt vom Erfolg dieses ersten Einsatzes beschlossen Kathrin Jung und Jens Glaswald, gestützt auf die lebhafte Zustimmung der freiwilligen Helfer, voraussichtlich im September erneut zu einem solchen Arbeitseinsatz aufzurufen. Als Dank für die Teilnahme planen sie danach eine Führung durch das Innere der früheren Bildungseinsrichtung im Anschluss an den Arbeitseinsatz.

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