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Lösung für gefährliche Bushaltestelle in Sicht

Hunderte von Kindern steigen am Gymnasium Dippoldiswalde ein. Der Platz reicht dafür nicht aus. Jetzt gibt es Hoffnung.

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© Egbert Kamprath

Von Franz Herz

Dippoldiswalde. Volker Hegewald, dem Leiter des Glückauf-Gymnasiums in Dippoldiswalde, ist immer wieder bange, wenn er morgens oder nachmittags den Betrieb an der Bushaltestelle „Am Gymnasium“ beobachtet. Rund zwei Drittel seiner Schüler sind Fahrschüler, geschätzt 500 Mädchen und Jungs. Manche fahren nur eine kurze Strecke mit dem Bus, andere bis weit hoch ins Osterzgebirge. Sie alle drängeln sich nach Schulschluss an der Bushaltestelle neben der Schule, die dafür nicht ausgelegt ist. Ein Gehweg von normaler Breite, ein einfaches Wartehäuschen und das Haltestellenschild. Das ist die ganze Haltestelle, wo zu bestimmten Uhrzeiten über hundert Schüler auf ihre Busse warten. „Ein Glück, dass hier bisher noch nie etwas passiert ist“, sagt der Schulleiter.

Das Thema treibt ihn schon seit Jahren um. Auch jetzt zu Beginn des neuen Schuljahres hat die Schulkonferenz, die für dieses Schuljahr neu zusammengesetzt wurden, das Thema wieder angesprochen. Es gab auch schon vor Jahren Vor-Ort-Termine mit Vertretern von Schule, Stadtverwaltung, Regionalverkehr und Landratsamt. Eine andere Entwicklung verschärft das Problem noch. Immer mehr Schüler werden von ihren Eltern zur Schule gebracht und auch wieder abgeholt. Die fahren an der Bushaltestelle vorbei auf den Parkplatz, lassen ihr Kind aus- oder einsteigen und fahren zurück. Damit hat der Verkehr auf der Nikolai-Ostrowski-Straße weiter zugenommen.

Ein Gedanke zur Entlastung war, die Haltestelle auf die andere Seite zu verlegen. Die Busse fahren jetzt die Straße hoch, wenden und beim Runterfahren halten sie an und lassen die Kinder aus- und einsteigen. Die Idee, schon beim Hochfahren anzuhalten, weil dann die Kinder die Straße nicht überqueren müssen, wurde verworfen. Vertreter des Regionalverkehrs hatten Bedenken, wenn die voll beladenen Busse im Winter bergauf anfahren müssten. Deswegen bleibt es bei der Lösung, dass die Kinder die Straße überqueren müssen. Verantwortlich für die Bushaltestelle ist die Stadt Dippoldiswalde. Dort ist das Problem schon lange bekannt. In den vergangenen Jahren haben die Gelder gefehlt, um hier etwas zu unternehmen. Doch der neue Haushaltsplan der Stadt Dippoldiswalde gibt Hoffnung. Er hat eine eigene Position bekommen: „Wartehalle am Gymnasium“.

Nun tritt der Plan zwar voraussichtlich erst im Oktober in Kraft. Aber dann könnte schon einmal ein Planungsauftrag für die Haltestelle ausgeschrieben werden. Dafür sind die nötigen Mittel eingeplant, um die Verkehrssituation am Gymnasium zu verbessern. Dieses Jahr sind 10 000 Euro vorgesehen, die für die Planung reichen. Im kommenden Jahr stehen 72 000 Euro für den eigentlichen Ausbau der Haltestelle in der Finanzplanung. Oberbürgermeister Jens Peter (parteilos) sagt dazu: „Nach Freigabe des Haushaltes 2018 ist die Ausschreibung der Planungsleistung geplant. Mit einer Realisierung ist nach aktuellem Stand 2020 zu rechnen.“

Das ist für Schulleiter Hegewald eine Überraschung. Diese Information hatte er bisher noch nicht. Er wünscht sich aber bis zum tatsächlichen Bau eine Übergangslösung, um in dieser Zeit die Sicherheit zu verbessern. Denn in ein, zwei Jahren kann immer noch viel passieren. Das möchte er auf jeden Fall vermeiden.