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„Auferstanden aus Ruinen“

So heißt die Ausstellung, die ab 15. Oktober im Schloss Bad Muskau gezeigt wird. Sie widmet sich der Geschichte und dem Wiederaufbau des Gebäudes.

Von Sabine Larbig
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Fast 50 Jahre lang bot das Muskauer Schloss einen Anblick als Ruine, bevor es vor 20 Jahren wieder aufgebaut öffnete.
Fast 50 Jahre lang bot das Muskauer Schloss einen Anblick als Ruine, bevor es vor 20 Jahren wieder aufgebaut öffnete. © Stiftung/Repro: sab

Bad Muskau. Wer heute als Tourist den Fürst-Pückler-Park besucht und dabei am Schloss vorbeikommt oder es samt Ausstellungen, Café, Aussichtsturm und Tourist-Information besucht, kann sich nur schwer vorstellen, dass das Gebäude erst vor 20 Jahren eingeweiht wurde. Anders ist dies bei Einheimischen. Sie kennen das fürstliche Schloss meist noch als ausgebrannte Ruine aus den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges oder aber als Großbaustelle. Seit 2012 die äußerlichen Bauarbeiten und 2013 die inneren Bauarbeiten ihren Abschluss fanden und das Schloss damit öffentlich zugänglich wurde, kann sich kaum jemand der aus Ruinen neu entstandenen Schönheit und Faszination des Neuen Schlosses entziehen.

Dabei wurde das Schloss, dessen bewegte Geschichte und viele Besitzer bis ins Mittelalter zurückreichen, nicht zum ersten Mal wieder aufgebaut. So wurde die ab dem 13. Jahrhundert als Wasserburg ausgebaute und stetig erweiterte Anlage nach einem Brand 1586 zu einer dreiflügeligen Schlossanlage um- und ausgebaut. Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg leiteten einen weiteren Wiederaufbauprozess ein, der sich bis ins 18. Jahrhundert zog. Denn selbst Fürst Pückler ließ noch Festungsmauern schleifen, Gräben zu Seen erweitern, an der Ostseite eine Rampe statt einer Brücke bauen, damit sich das Gebäude in seinen Park einfügt. Umbauten aus ästhetisch-repräsentativen oder baulichen Gründen fanden zudem auch unter den Standesherrn Prinz Friedrich der Niederlande und der Grafen von Arnim statt, bevor nach dem Brand 1945 das verbliebene Ensemble mit bescheidenen Ressourcen erhalten wurde. Denn Sanierungs- und Nutzungspläne, die es in der DDR durchaus gab, wurden nie umgesetzt.

All dies ist Geschichte. Ihr sowie vielen bekannten und unbekannten Details aus Ruinendasein und Wiederaufbau wird sich in der Ausstellung mit dem Titel „Auferstanden aus Ruinen“ in Wort und Bild gewidmet. Am kommenden Freitag ist im Festsaal die Vernissage, bei der auch Zeitzeugen wie Ekkehard Brucksch – die die Ausstellungsvorbereitung begleiteten – berichten. Öffentlich zu sehen ist die Sonderausstellung im Schloss-Westflügel dann in der Zeit vom 15. Oktober 2022 bis zum 11. Juni 2023.

Öffnungszeiten: bis 31. Oktober täglich 10 bis 18 Uhr sowie am 1. und 4. bis 10. November je 11 bis 16 Uhr.